Es wird aber auch langsam Zeit. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und die Sonne lacht immer öfter vom Himmel. Der Frühling steht unübersehbar in den Startlöchern und damit beginnt auch die Zeit der so genannten Frühlingsgefühle. Doch wie kommt es, dass in der anbrechenden wärmeren Zeit des Jahres deutlich mehr verliebte Pärchen auf den Straßen und in den Parks flanieren oder in den wieder geöffneten Straßencafés gesichtet werden? Die Herkunft der Frühlingsgefühle und ob es sie in dieser Form überhaupt wirklich nachweisbar gibt, ist in der Wissenschaft und Medizin umstritten.
Eine einleuchtende mögliche Erklärung für die Veränderung, die die Gefühle im Frühling durchleben, ist die stärkere Lichtzufuhr für den Körper. Dadurch verändert sich der Hormonhaushalt und Glückshormone, so genannte Endorphine, werden verstärkt ausgeschüttet. Auch die Konzentration der Sexualstoffe im Körper steigt. Grund genug, im beginnenden Frühjahr auf Partnersuche zu gehen.
Diese Ansicht wird nicht von allen Experten in der Medizin geteilt. Eine Gegenmeinung behauptet indes, dass in der heutigen Zeit keine großen hormonellen Veränderungen mehr stattfinden, wenn sich die Welt draußen vom Winter verabschiedet und langsam in den Frühling übergeht. Stattdessen, so die Anhänger dieser Theorie, seien die Frühlingsgefühle reine Kopfsache und medizinisch nicht belegbar. Aufgrund moderner Medikamente wie der Antibabypille sei der natürliche Hormonhaushalt vieler Menschen ohnehin gestört und orientiere sich nur noch untergeordnet an den äußeren Einflüssen wie der Wetterveränderung im Frühling.
Was man in Sachen Liebe nicht nachweisen kann, gilt für die Fruchtbarkeit umso mehr. Denn der Beginn der warmen Jahreszeit, so zeigen Studien, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft deutlich. Zudem sind die längeren Tage förderlich für die Gesundheit des werdenden Lebens. Besonders Männer, so diverse Untersuchungen, sind im März besonders fruchtbar. Ein Grund mehr also für Paare mit Kinderwunsch, sich dieser Tage hemmungslos den Frühlingsgefühlen hinzugeben. Ob diese nun „echt" sind, oder nicht.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.