Rund 80.000 Fehlsichtige unterzogen sich im Jahr 2005 in Deutschland einer LASIK-Operation, bei der ein Laser das Hornhautinnere des Auges beschleift. Mehr als 300 Praxen, Kliniken und Zentren wenden hierzulande inzwischen dieses weltweit am häufigsten eingesetzte Verfahren zur Korrektur von Kurz- und Weitsichtigkeit an. Auch Billiganbieter aus dem Ausland rühren kräftig die Werbetrommel und führen dieses Operationsverfahren mittlerweile verstärkt durch.
Umso schwieriger gestaltet sich für Patienten die Auswahl der richtigen Klinik mit entsprechend qualifizierten Ärzten, denn ein misslungener Eingriff am Auge hat oft weitreichende Konsequenzen. Das neue TÜV-Prüfzeichen schafft hier Abhilfe und sorgt für deutlich mehr Transparenz für Patienten, sagt Dr. Christian Horstmann, Ärztlicher Direktor der Artemis Laserklinik in Frankfurt, die als eine von vier Kliniken in Deutschland das Gütesiegel "LASIK-TÜV trägt.
Wie bei der TÜV-Plakette beim Auto kontrollieren die Prüfer nach strengen Kriterien, Richtlinien und Anforderungen. So nehmen die Kontrolleure, bestehend aus einem technischen Gutachter des TÜV-SÜD, einem unabhängigen Augenarzt als medizinischen Gutachter und einem Hygiene-Spezialisten, sowohl technisches als auch menschliches Know-how genau unter die Lupe.
Aufbauend auf einer ISO 9001:2000 Zertifizierung, prüft das Experten-Team, ob Ärzte und Mitarbeiter die erforderliche Qualifikation besitzen und ob Gerätschaften, Abläufe sowie Organisation einer Klinik dem neuesten Stand entsprechen. Dabei müssen operierende Augenchirurgen mindestens 1.000 Operationen in den letzten fünf Jahren davon allein 250 im letzen Jahr nachweisen.
Besonderheit: Geprüfte Ärzte werden namentlich im Zertifikat genannt. "Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Patienten", erklärt Dr. Christan Horstmann, denn: "So ist sichergestellt, dass Patienten auch von einem spezialisierten Mediziner operiert werden und nicht nur die Einrichtung, sondern auch die dort tätigen Ärzte einer ständigen Kontrolle unterliegen." Alle Mitarbeiter sind verpflichtet, regelmäßig Fort- und Weiterbildungen zu besuchen und die Teilnahme auch zu belegen. Genauso hohe Ansprüche stellen die Prüfer an die technische Ausstattung der Klinik. Hier dürfen nur modernste und laufend gewartete Diagnose- und Behandlungsgeräte zum Einsatz kommen.
Strenge Maßstäbe gelten auch für die Hygienevorschriften. In zertifizierten Kliniken muss ein Hygienebeauftragter für die Einhaltung der Hygienerichtlinien des Robert Koch-Institutes (RKI) sorgen. Weitere wichtige Punkte für Patienten: Kontrolle der Ergebnisse und des Operationserfolges. Nur Kliniken, die eine Erfolgsquote von 90% innerhalb plus/minus 0,5 Dioptrien vorweisen, erhalten das TÜV-Siegel. Einmal jährlich überprüft der TÜV die Qualitätsmerkmale und die Einhaltung der Standards. Patienten erkennen nun anhand der TÜV-Plakette auf einen Blick, welche Klinik ein Maximum an Qualität bietet und die hohen Anforderungen der Prüfer erfüllt.