Von Dienstag, den 30. September, bis Sonntag, den 5. Oktober 2003, finden im Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz, die 34. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC) und die 8. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) statt. Im Rahmen dieses Kongresses bieten die Veranstalter, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um den Ärztlichen Direktor der Abteilung Plastische und Handchirurgie an der Freiburger Chirurgischen Universitätsklinik, Professor Dr. G. Björn Stark, ein öffentliches Forum für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag, den 2. Oktober 2003, um 18.00 Uhr im Rolf Böhme Saal des Konzerthauses Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz, an. Im Mittelpunkt der Diskussion steht dann das Thema: "Schönheit um jeden Preis? Plastische und ästhetische Chirurgie zwischen Kommerz und Lebensqualität."
Unter der Moderation von ARD-Tagesschausprecherin Eva Herman diskutieren die Klinische Psychologin Dr. Monika Dorfmüller vom Krankenhaus München-Bogenhausen, der Freiburger Medizinethiker Privatdozent Dr. Giovanni Maio vom Zentrum für Ethik und Recht in der Medizin am Universitätsklinikum Freiburg, der Plastische Chirurg Professor Dr. Wolfgang Mühlbauer von der Arabella Klinik in München, die Präsidentin der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄP) Dr. Constanze Neuhann-Lorenz, München, der Freiburger Moraltheologe Professor Dr. Eberhard Schockenhoff vom Arbeitsbereich Moraltheologie am Institut für Systematische Theologie der Albert-Ludwigs-Universität, der Ärztliche Direktor der Abteilung Plastische und Handchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, Professor Dr. G. Björn Stark, sowie die Schauspielerin und ZDF-Entertainerin April Hailer. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Schönheitsoperationen stehen bei Männern und Frauen jeden Alters hoch im Trend. Von Nasenkorrekturen über Facelifting bis zu Fettabsaugen - die Palette der angebotenen Operationen ist breit. Heutzutage scheinen in unserer Gesellschaft Trendsetter vorzugeben, wie der Mensch auszusehen hat. Das "Ideale Äußere" erscheint für Jedermann möglich - koste es was es wolle. Das durchaus lukrative Geschäft mit der Schönheit führt dazu, dass sichauf dem Beauty-Markt immer mehr so genannte "Schönheitschirurgen" tummeln. Diese Entwicklung ist nicht ohne: Denn der "Kunde" hat das Nachsehen, wenn er auf einen fachlich nicht qualifizierten Arzt trifft. Immer mehr Ärzte drängen auf den "Markt", die den "Operationskonsumenten" zwar massiv umwerben, oft aber nicht über eine entsprechende Qualifikation verfügen.
Leider ist bisher an der Mehrheit der deutschen medizinischen Fakultäten die Plastische Chirurgie nicht vertreten. Somit haben schon die Studierenden keine Chance, Grundkenntnisse der Plastischen Chirurgie oder der ästhetischen Chirurgie zu erwerben. Aber nur eine nachhaltige Facharztaus- und Weiterbildung ermöglichen eine optimale Behandlungsqualität, die auch die ethische und psychologische Komponente solcher Eingriffe nicht außer Acht läßt. Derartige Kenntnisse können auch von geschickten Operateuren ohne Facharztausbildung nicht in Wochenendkursen erlernt werden.
Bei dieser Diktatur des Körperkults wird nämlich häufig die andere Seite der plastischen Chirurgie aus den Augen verloren: Neben Patienten mit "normalem Aussehen", gibt es beispielsweise den Tumor- oder Verbrennungspatienten, deren Überleben oft von den Möglichkeiten der plastischen Rekonstruktion abhängt. Denn die berufliche Aufgabe und die Möglichkeiten des Arztes liegt darin, dem Menschen mit seinen Mitteln in seinen Lebensumständen zu helfen. Eine Pflicht des Arztes ist den Patienten in seiner Persönlichkeit zu respektieren, was aber nicht bedeuten kann, dass ästhetische Chirurgie ein Selbstbedienungsladen sein darf.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Öffentliches Forum: Schönheit um jeden Preis?,