"Sparen Sie sich Geld, Zeit und Probleme. Warten Sie mit der Brustvergrößerung, bis es mit dem Baby geklappt hat", rät Dr. Hans-Detlef Axmann, Plastischer Chirurg aus Hannover, seinen Patientinnen immer wieder. Die Frage, ob die Patientin in nächster Zukunft eine Schwangerschaft plant oder sogar bereits schwanger ist, steht auf Dr. Axmanns Checkliste in Beratungsgesprächen ganz oben. "Ich kann nicht garantieren, dass die Form der Brust nach der Schwangerschaft erhalten bleibt. Im schlimmsten Fall war dann alles umsonst."
Prof. Albert K. Hofmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), unterstützt die Vorsicht seines Kollegen: "Die Veränderungen, die der weibliche Körper während der Schwangerschaft durchmacht, sind unberechenbar", sagt er. "Die Brüste können größer werden oder schrumpfen. Die Haut an Brüsten und Bauch wird extrem gedehnt und strapaziert. Deshalb raten wir von Brust-OPs und auch von Bauchstraffungen ab, wenn noch Kinder geplant sind." Dabei ist natürlich immer auch der Partner gefragt: "Das Paar muss gemeinsam entscheiden, ob es sich in naher Zukunft Familienzuwachs wünscht und die Schönheitsoperation deshalb verschieben möchte."
Junge Frauen, die sich lange vor einer Schwangerschaft für eine Brust-OP entscheiden, fragen sich oft, ob sie später ihr Baby noch stillen können. "Mit den modernen Operationsmethoden der ästhetisch-plastischen Chirurgie sind diese Befürchtungen völlig unbegründet," sagt Prof. Albert K. Hofmann. "Kleine Einschnitte in der Unterbrustfalte, in der Achselhöhle oder auch am Warzenhofrand verletzen so wenig Gewebe wie möglich. Die Drüsen bleiben erhalten und damit auch die Möglichkeit, nach einer Brustvergrößerung zu stillen."
Was in wenigen Fällen zum Problem werden kann, ist aber, dass Implantate und Busen nach dem Stillen oft nicht mehr zueinander passen. "Verändert sich die Form oder Größe der Brüste, können die vorhandenen Implantate gegen größere oder kleinere ausgetauscht werden. Dank der schonenden Operationsmethoden entstehen dabei keine neuen Narben", sagt Dr. Christine Decker, Plastische Chirurgin aus Goch-Asperden. "Ich habe einer Patientin nach der Schwangerschaft die Implantate auch schon ganz entfernt, weil ihre Brüste dauerhaft größer geworden sind. Die waren ihr dann doch zuviel", sagt die Fachärztin.
Die Frage nach einer geplanten oder auch bestehenden Schwangerschaft sollten Patientinnen in Beratungsgesprächen auf jeden Fall immer ehrlich beantworten. "Jeglichen medizinisch unnötigen Eingriff während einer Schwangerschaft halte ich für unverantwortlich", sagt Prof. Albert K. Hofmann. "Es ist zwar nicht verboten, aber die Auswirkungen für Mut-ter und Kind sind nicht absehbar." Auch bei einer vermeintlich "harmlosen" Faltenunter-spritzung ist Vorsicht geboten: "Es ist bewiesen, dass zum Beispiel das faltenglättende Nervengift Botox über das Blut der Mutter auf das Ungeborene übertragen wird. Über die Folgen gibt es jedoch keine Erkenntnisse", sagt Dr. Hans-Detlef Axmann. "In der Schwangerschaft und auch in den ersten Monaten danach hat die Mutter genug anderes um die Ohren. Da sollte sie ganz und gar für ihr Kind da sein und nicht unbedingt ihr Aussehen in den Vordergrund stellen."
Macht das Baby die Traumfigur kaputt?
Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC): Stress um Bauch und Busen nach der Schwangerschaft unnötig
Problemfall Brüste: Eben sind sie durch die Muttermilch noch praller und schöner als zuvor, da folgt oft auch schon die Ernüchterung: "Von Körbchengröße C bleibt häufig nach der Schwangerschaft nur noch ein A übrig. Für viele Frauen ist das ein echter Schock", sagt Prof. Albert K. Hofmann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC).
Monika B., Mutter von vier Kindern, kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen. "Nach dem Stillen meiner Zwillinge sahen meine Brüste aus wie ausgelutscht", erinnert sich die 43-Jährige. "Ich fand mich fürchterlich. Mein Mann hat nichts dazu gesagt. Aber ich konnte an seinen Blicken sehen, dass auch er sich wieder einen schön geformten Busen wünschte", sagt Monika B. Über 4 Jahre hat sich die Juristin gründlich informiert und mit sich gekämpft. Dann entschloss sie sich für einen Brustaufbau mit Implantaten. "Sogar mein sonst eher konservativer Frauenarzt hat mir zu der Operation geraten. Das hat mich überrascht. Aber er sagte, ein solcher Eingriff sei heute gerade nach mehreren Schwangerschaften ganz normal." Kein bombastischer Silikonbusen, sondern straffe Durchschnitts-Körbchengröße B: "Über das Ergebnis bin ich absolut glücklich", sagt Monika B stolz.
6 Monate nach der Geburt sollte die normale Figur wiederhergestellt sein. Wenn Bauch und Brüste dann immer noch hängen, bleibt für viele Frauen nur noch der Weg zum Plastischen Chirurgen", sagt Prof. Albert K. Hofmann. Probleme macht nach der Schwangerschaft auch der Bauch. "Bei vielen Frauen hängt er anschließend wie ein Känguruhbeutel", so die Erfahrung der Plastischen Chirurgin Dr. Christine Decker aus Goch-Asperden. "Schwangere sollten auf jeden Fall auf ihre Hebamme hören", sagt sie. Gesunde Ernährung, durchblutungsfördernde Wechselduschen, Bauchmuskeltraining, Massagen und Cremes sind wichtig für eine elastische Bauchhaut.
Bei schwachem Bindegewebe reicht das jedoch trotzdem nicht aus: "Mein Bauch hing wie ein leerer Sack an mir. Ich konnte ihn kaum mehr spüren. Dazu die hässlichen, breiten Schwangerschaftsstreifen. Die Haut war dort so dünn, dass sie ständig aufplatzte und blutete. Ich mochte mich nicht mehr anschauen", sagt Petra F., Mutter von zwei Kindern. Erst mehr als 10 Jahre nach der Geburt ihrer Kinder ging die 43-jährige Fitnesstrainerin schließlich zum Plastischen Chirurgen.
"Ende der 80er Jahre waren mir die medizinischen Möglichkeiten noch völlig unbekannt. Ich hätte mir viel Leid ersparen können", sagt Petra F. In einer mehrstündigen OP wurde die überschüssige Bauchhaut samt Schwangerschaftsstreifen entfernt, die Bauchmuskulatur gerichtet und eine neue Bauchdecke geformt. "Ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Die Narbe am Unterbauch stört mich nicht. Eine Bikinihose reicht, um sie zu verdecken. Ich kann eine solche ästhetisch-plastische Operation jeder Mutter nur weiterempfehlen", sagt die Petra F. "Keine Frau sollte sich heute nach der Schwangerschaft minderwertig und hässlich fühlen müssen."
Auch wenn der Bauch seine Form behält, hinterlässt die Schwangerschaft bei mehr als zwei Drittel aller Frauen die sogenannten Schwangerschaftsstreifen. "Durch die Dehnung der Bauchhaut reißt das Bindegewebe. Das hinterlässt tief eingesunkene Narben, die nicht wieder zu reparieren sind", sagt Dr. Hans Detlef Axmann, Plastischer Chirurg aus Hannover. Seine Kollegin jedoch weiß Rat: "Völlig beheben können wir sie nicht, aber mit einer Ultraschallbe-handlung unter Hautoberfläche werden die Streifen vorübergehend blasser und schmaler", sagt Dr. Christine Decker. "Die besten Ergebnisse mit dieser Methode habe ich bei meinen Patientinnen vier bis fünf Monate nach der Schwangerschaft erreicht."
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Schönheitsoperation, Schönheitschirurgie,