Täglich zeigen TV- und Kinofilme, Magazine und Zeitungen schöne und erfolgreiche Stars. Ihr Aussehen erscheint besonders erstrebenswert und verheißt Glück, Erfolg und materiellen Wohlstand. Neue Fernsehshows aus den USA, die jetzt auch in Deutschland anlaufen, greifen diese Aspekte auf und ermöglichen jungen Protagonisten per Schönheits-OP ein Erscheinungsbild nach dem Vorbild Ihrer berühmten Idole. Egal ob Britney Spears, Christina Aguilera oder Jennifer Lopez: Ihr attraktives Äußeres verspricht mehr Anerkennung und Selbstbewusstsein.
Besonders der Nase kommt große Aufmerksamkeit zu: Beim Wunsch wie das Idol auszusehen steht sie im Mittelpunkt einer Korrektur. Ein "berühmtes Gesicht" ist ohne neue Nase nicht denkbar. Doch Gefahren und Folgen solcher Eingriffe schätzen speziell junge Patienten nicht ausreichend ab. "In meiner Klinik erscheinen immer häufiger Jugendliche, die mir Fotos von ihrer Lieblingssängerin zeigen und genauso aussehen möchten. Als verantwortungsvoller Mediziner lehne ich solche Eingriffe ab. Die ästhetisch-plastische Chirurgie wirkt dabei wie ein lockerer Spaziergang", erläutert Dr. Dr. med. Gernot Teichmann, Facharzt für Gesichtschirurgie und Leiter der Privatklinik Düsseldorf.
Hauptanliegen der ästhetisch-plastischen Chirurgie stellen immer Operationen dar, die den eigenen Typ unterstreichen, sowie Eingriffe, die dringenden psychischen Motivationen unterliegen. Darunter fallen in der Regel nicht spontane Wünsche wie eine Nase à la Nicole Kidmann, ein Barbie-Puppen-Gesicht wie Pamela Anderson oder Lippen wie Angelina Jolie, die eher kurzlebigen Modeerscheinungen entspringen. Ein gesichtschirurgischer Eingriff erfordert nach wie vor eine Operation in Vollnarkose sowie höchste medizinische Kenntnisse und ästhetisches Gespür vom Arzt. "Moderne Rhinoplastik arbeitet mit Computersimulationen, um Proportionen optimal auszuloten. Hier legen wir großen Wert auf individuelle Form und Größe - wir wollen keine Einheitsnasen produzieren. Zusätzlich ist die Nase ein hochkomplexes Organ, welches durch seine sensiblen Knochen- und Knorpelteile in fachmedizinische Hände gehört", erläutert Dr. Dr. Teichmann.
Eine nicht professionell durchgeführte Operation führt zu einer schiefen Nase sowie zu einer starken Einschränkung von Nasenatmung und Riechfunktion. Ganz zu schweigen von optischen Beeinträchtigungen, wenn die gewünschte Nase nach Vorbildern wie Kidmann und Co. plötzlich eher nach Boxernase à la Mike Tyson aussieht. Hier klaffen Wunsch und Wirklichkeit oftmals auseinander, was mit schweren Enttäuschungen, Tränen und leerem Geldbeutel einhergeht. Ganz wichtig: Nicht jede Nase passt in jedes Gesicht. Bei einer Formänderung der Nase müssen Mediziner auf Eigenheiten des Gesichtes achten. Ihre Form sollte zum Typ des Patienten passen und nicht zu auffällig sein. "Eine OP sorgt für ein langfristiges Ergebnis. Die Nase bleibt - auch wenn nach kurzer Zeit die Promis schon wieder out sind", bezweifelt Dr. Dr. Teichmann den Sinn von OPs nach Starschnittvorlage.
Die neuen TV-Shows führen zu einer Verharmlosung von Schönheitsoperationen, dabei umfassen Eingriffe an der Nase vielfältige, ausgefeilte Operationstechniken. Egal ob Haken-, Adler- oder Knollennase: fachkundige OPs begradigen, verkleinern oder schmälern und verhelfen nach Unfällen sowie bei angeborenen Fehlbildungen wieder zu natürlich wirkenden Gesichtszügen. Dr. Dr. med. Teichmann wählt nur schonende und gut verträgliche Materialien. Beim Aufbau des Nasenknochens, beispielsweise für eine Begradigung, empfiehlt sich die Verwendung von körpereigenem Material, das eine wesentlich bessere Verträglichkeit aufweist.
Hier entnimmt der Facharzt Knorpel aus Rippe, Nasenscheidewand oder Ohr. Nasenkorrekturen gelten als äußerst kniffelige Eingriffe, die viel Erfahrung vom Operateur erfordern. Der Zugang erfolgt zumeist von innen, ohne größere Schnitte oder unansehnliche Narben. Eine Operation dauert circa eine bis zwei Stunden, danach verlassen Patienten die Klinik ohne Übernachtung. Schwellungen klingen nach zwei bis drei Wochen ab, der vollständige Heilungsprozess beträgt je nach OP drei bis vier Monate. "Ich kann nur hoffen, dass bald wieder ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Körper in Mode kommt und Teenager sich mehr ihrer eigenen Persönlichkeit bewusst werden, ohne eine Kopie von einem Star darzustellen zu wollen", hofft Dr. Dr. Teichmann.
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Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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