Spezielle Gene bestimmen die Beweglichkeit von Spermien
Lesezeit: 1 Min.
Ziel ist es die Eizelle befruchten zu können
Der Wettlauf des Lebens beginnt genau genommen bereits dann, wenn noch gar kein neues Leben in Sicht ist. Tatsächlich unterliegen die Spermien solch einem Wettlauf, denn nur das erste Spermium erreicht das schlussendliche Ziel, um die Eizelle befruchten zu können. Wissenschaftler fanden zu diesem interessanten Thema heraus, dass spezielle Gene die Beweglichkeit der Spermien bestimmen. Für solch einen Vorteil in der Schnelligkeit sorgt den neuesten Erkenntnissen zufolge das Gen mit der Bezeichnung Tcr.
Spezielle Gene bestimmen die Beweglichkeit von Spermien
Menschen und auch höhere Tiere verteilen ihr Erbgut über doppelte Chromosomenpaare. Bei der Verteilung selbst werden die einzelnen Merkmale in der Regel recht gleichmäßig weitergegeben. Allerdings hat sich die Natur etwas ganz bestimmtes einfallen lassen: Ausnahmen im Vererbungsmuster und hier beispielsweise im t-Haplotyp, besser bekannt als Chromosom 17. Hierbei handelt es sich um eine so genannte "egoistische" Variante, die die Spermazellen von Männchen schneller werden lässt als es bei den normalen der Fall ist. In 99% aller Fälle setzt sich folglich diese Version beim Nachwuchs dann auch durch. Ermöglicht wird das durch das Tcr, eine bestimmte Variante des Smok1-Gens, das die Spermienbeweglichkeit reguliert. Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik konnten hierzu herausfinden, dass die Variante Tcr nur in den flotten Spermazellen eine Wirksamkeit aufzeigt.
Zur Gewinnung dieser Erkenntnisse, hatten die Wissenschaftler das Tcr-Gen um eine weitere Sequenz verlängert und somit eine Markierung gesetzt. Hierbei wurde es den Forschern ermöglicht sowohl das Protein, welches mit an den ablaufenden Prozessen beteiligt ist, als auch den Boten-RNA in ihrem Verhalten zu beobachten. Die Beobachtungen ergaben unter anderem, dass RNA länger im Zellkern verbleibt und folgerichtig nicht in benachbarte Zellen transportiert werden kann. Das Protein selbst zeigt sich hingegen erst zu einem späteren Entwicklungsstand und zwar nach der Isolierung individueller Spermien. Da derzeit noch nicht alle Zusammenhänge in dieser Thematik entschlüsselt werden konnten, sollen nun weitere Studien ergänzende Klarheiten in den Prozess des Lebens bringen.