Vorab sei gesagt: Hinter dem guten Ruf von Koffein im Hinblick auf seine positiven Wirkungen auf Haut und Haar ist sehr wohl etwas dran. Zumindest teilweise. Und unter bestimmten Umständen. Der anregende Stoff, der uns aus Kaffee, Cola, Tee und Energy-Drinks bekannt ist, kann tatsächlich auch gegen Cellulite helfen oder Augenringen den Garaus machen. Seine die Durchblutung fördernde, anregende Wirkung lässt ihn wie ein Wundermittel wirken - zumindest auf den ersten Blick.
Der Tipp aus der Rubrik „Hausapotheke", nach dem das Auflegen von Schwarzteebeuteln auf die Augenlider gegen Augenringe oder eine geschwollene Augenpartie helfen soll, hilft tatsächlich. Das im Schwarzen Tee enthaltene Koffein unterstützt die Haut beim Abbau der überschüssigen Flüssigkeitsansammlungen. Andere Wirkstoffe des Tees haben eine hautstraffende Wirkung und frischen den Teint auf. Ein negativer Nebeneffekt ist die Austrocknung der Haut. Nach der Behandlung mit den Teebeuteln ist daher das Auftragen einer Augencreme zu empfehlen.
Das vermeintliche Zaubermittel Koffein kommt auch in zahlreichen Pflegeprodukten vor. Kaffeeextrakt in Cremes und Peelings bekämpft aufgrund der darin enthaltenen Antioxidantien freie Radikale und somit einen Hauptgrund für die vorzeitige Alterung der Haut. Mit je einem Teelöffel Kaffeepulver und Honig sowie etwas Olivenöl kann jeder ein wirkungsvolles Gesichtspeeling selbst zu Hause herstellen, welches, im Gesicht aufgetragen, für einen frischeren Teint und eine feinere Hautstruktur sorgt.
Auch Ceelulite bekämpft Koffein wirksam. Hier kommt wieder seine entwässernde Wirkung zum Tragen. Die verhassten Hautdellen werden dadurch vermindert, dass Koffein ein fettabbauendes Enzym in der Haut anregt. Das passiert aber nur, wenn die Konzentration des Koffeins in der verwendeten Creme ausreichend hoch ist. Studien zeigen auch, dass die Wirkung nur dann eintritt, wenn das Koffein in dem Produkt von Liposomen umschlossen ist. Welches Präparat den eigenen Voraussetzungen am besten Rechnung trägt, kann und sollte in Zweifelsfällen in der Apotheke oder im Gespräch mit der Kosmetikerin abgeklärt werden. Anschließend ist die regelmäßige Anwendung Grundvoraussetzung für das Erreichen eines nachhaltigen Effekts. Die Koffeinbehandlung ersetzt im Kampf gegen Cellulite auch in keinem Fall eine gesunde, ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung, sondern wirkt lediglich unterstützend.
Neben der Hautpflege bewirbt die Industrie auch den positiven Effekt, den Koffein auf das Haarwachstum haben soll. Tatsächlich kamen Studien zu dem Ergebnis, dass der Wirkstoff eine den Haarwuchs fördernde Wirkung hat. In den Labortests kamen allerdings Haarkulturen zum Einsatz. Eine verlässliche Aussage über die Wirksamkeit koffeinhaltiger Shampoos und Haarkuren auf das Wachstum der Haare lässt sich derzeit nicht treffen. Schädlich, so Experten, könne die Anwendung von Koffeinprodukten zur Haarpflege keinesfalls sein. Am Ende muss jede oder jeder für sich selbst herausfinden, welches Präparat ihr oder ihm hilft.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.