Mit zunehmendem Alter schwinden nicht nur Muskeln, sondern auch die Hirnleistung lässt nach, Konzentration und Gedächtnis sind einfach nicht mehr so gegeben. Doch das kann trainiert werden mit beispielsweise Rätseln, eine Fremdsprache lernen oder anderen Aufgaben, die das Gehirn fordern. Lecithinhaltige Lebensmittel wie Soja, Nüsse, Pilze, Buttermilch, Bananen sind wahres Hirnfutter und auch Menschen vor Prüfungen zu empfehlen. Selbst Currypulver soll die Konzentration fördern, weshalb Gerichte mit diesem Gewürz für Schüler angeraten sind, die mehr oder weniger dauerhaft Gehirnleistung erbringen müssen. Ganz wichtig für die Gehirnleistung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, und zwar mindestens zwei Liter pro Tag – auch das ist reine Trainingssache. Und schließlich ist auch die Zufuhr von ausreichend Sauerstoff eminent wichtig für das Gehirn. Sollte dies beispielsweise durch einen Eisenmangel erschwert sein, so dass sich nicht ausreichend Sauerstoff im Blut bilden kann, bringt ein Löffel Melasse in heißem Wasser aufgelöst schnelle Abhilfe.
An den aufgeführten Beispielen ist ersichtlich, dass vom Steuerorgan Gehirn eine Rückkopplung zu den anderen Systemen besteht: Existiert in irgendeinem System ein Defizit, dann leidet auch das Gehirn. Einen ähnlichen Ansatz hat die Traditionelle Chinesische Medizin, denn hier werden Herz und Hirn als Entität betrachtet und dem Element Feuer zugeordnet, das wiederum für geistige Entwicklung, Lernen, Inspiration, Freude, etc. steht. Getragen wird dieses System von dem der Niere, Speicherort der lebenserhaltenden Energie, des Jing, und dem Element Wasser zugordnet, welches für Entschlossenheit, Mut, Furchtlosigkeit, fester Wille steht, also Yang-Qualitäten besitzt.
Doch nun zu den Heilkräutern für gute Konzentration: Hier gilt zunächst hinsichtlich Dauer und Stärke der Anwendung 'weniger ist mehr', d. h. zu lange oder starke Anwendungen können kontraproduktiv sein. Da unser Riechorgan dem Gehirn besonders nahe ist, sind ätherische Öle in der Duftlampe, als Aufguss oder als Frischpflanze hoch wirkungsvoll. Hier wären beispielsweise zu nennen Eukalyptus, Zeder, Minze, Zitrone, Lemongras, Thymian, Rosmarin, Eisenkraut und andere, die auch alle gemischt werden können. Auch Basilikumduft vom frischen Blatt oder als Tee getrunken wirkt konzentrationsfördernd, selbst das beliebte Mozzarella-Gericht, wohingegen von Basilikumtinktur abgeraten wird. Bei unzureichender Sauerstoffzufuhr, Durchblutung und Hirnleistung wie beispielsweise im Alter, pusht Gingko die grauen Zellen und bringt sie wieder auf Trab.
Hildegard von Bingen wendet bei Konzentrationsstörungen bzw. Vergesslichkeit die Brennnessel an: zu Saft zerkleinert und in Olivenöl, dieses dann vorm Schlafengehen auf Brust und Schläfen aufgetragen – die Brennnessel spült auch die Niere kräftig durch. An anderer Stelle schreibt sie von der Edelkastanie, dass sie dem Kopf Gesundheit bringe, und zwar schon allein der Duft des Holzes. Weiter schreibt sie, dass Maroni in Wasser gekocht und dieses Wasser vor und nach dem Essen getrunken „das Gehirn füllt und wachsen lässt.“ Sie rät zu dieser Anwendung als Folge von „Trockenheit, die das Hirn leer und den Kopf schwach macht.“ Interessanterweise setzt sie die Edelkastanie auch für ein schwaches Herz ein.
Maria Trebens Mitstreiter für gutes Gedächtnis und Konzentration sind Bärlauch und Ehrenpreis, wobei sie sich hinsichtlich Letzterem auf den Schweizer Pfarrer Künzle beruft, der den Ehrenpreistee Menschen empfiehlt, die besonders viel geistige Arbeit verrichten. Der beruhigende Tee soll vorm Schlafengehen getrunken werden und garantiere u. a. ein gutes Gedächtnis. Dem Bärlauch spricht Maria Treben eine reinigende, entschlackende, entgiftende Wirkung zu und setzt ihn entsprechend bei Beschwerden ein, die im weitesten Sinne durch Schlacken, Ablagerungen, etc. hervorgerufen werden. Für ein ausgezeichnetes Gedächtnis empfiehlt sie 10 bis 12 Tropfen des alkoholischen Auszugs. Interessanterweise nennt sie die Gedächtnisleistung gemeinsam mit der Vorbeugung von Arterienverkalkung. Und auch ihr Mittel gegen Tod und Teufel, der Schwedenbitter, darf nicht fehlen: Öfter daran riechen oder schnupfen, den Kopfwirbel befeuchten oder einen getränkten Lappen auf den Kopf gelegt, stärken sie auch Gehirn und Gedächtnis.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.