Viele Menschen leiden unter „Segelohren“. Und ihre Korrektur ist einer der häufigsten kosmetischen Eingriffe – bei Kindern bis 14 Jahren liegt sie sogar ganz oben auf der Rangliste.
Doch besonders bei Teenagern weicht die Selbstwahrnehmung häufig ein wenig von der Realität ab. Daher stellt sich die Frage: Wie definiert man "abstehende Ohren"?
Ausschlaggebend ist der Abstand von den Knochen hinter dem Ohr bis zur Ohrkante: ist er größer als 20 oder 25 Millimeter, oder beträgt der Winkel zwischen Kopf und Ohr
mehr als 35 bis 40 Grad, steht das Ohr deutlich sichtbar ab.
Und auch das subjektive Empfinden der Betroffenen entscheidet. Viele Menschen können mit auffallend abstehenden Ohren gut leben, andere wieder leiden unverhältnismäßig stark schon einer minimalen Abweichung vom „Idealmaß“. Selbst Ärzten vertreten unterschiedliche Sichtweisen. Einige definieren abstehende Ohren als kleinen Schönheitsfehler, andere dagegen als Fehlbildung. Da aber abstehende Ohren nun aber beim besten Willen keine Krankheit sind, muss wie vor jedem kosmetischen Eingriff abgeklärt werden, ob nicht ein tieferes Problem hinter einem Operationswunsch steckt.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten bis zum vollendeten 14. Lebensjahr – wenn objektiv gesehen tatsächlich abstehende Ohren vorliegen. Zuweilen muss auch ein Gutachten eine „psychische Beeinträchtigung“ beim Kind bestätigen. Erwachsene müssen die Korrektur der Ohren wie die meisten anderen kosmetischen Eingriffe selbst finanzieren, dabei fallen zwischen 1500 und 2500 Euro für beide Ohren an.
Der Preisunterschied ergibt sich aus der unterschiedlichen Art des Eingriffs. Steht das Ohr ab, weil der Ohrknorpel in sich muschelartig geformt ist, muss Knorpelsubstanz entfernt werden. Ist die Biegungsfalte hinter dem Ohrknorpel nicht ausreichend gebogen, wird der Knorpel durch Einschnitte instabil gemacht und mit Fäden in der neuen Position fixiert.
Bei Kindern wird der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt, bei Erwachsenen wird nur lokal betäubt. Für etwa eine Woche lang ist ein Kopfverband notwendig, danach empfiehlt der Chirurg ein Stirnband für nachts. Ohrenverletzungen beim Sport sollten in den folgenden vier Wochen möglichst nicht riskiert werden.
Zuweilen bleibt nach der Operation ein steifes, gespanntes Gefühl, bedingt durch die neue Position der Ohren. Auch ein Taubheitsgefühl der Haut nahe am Ohr ist möglich. Wie bei allen Operationen bestehen ein Infektionsrisiko, sowie die Gefahr, dass Narben nicht wunschgemäß verheilen. Und nicht in allen Fällen gelingt es, beide Ohren wirklich vollkommen symmetrisch zu formen.
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aktualisiert am 29.07.2015