Eine schwierige Sache: Chirurgen sollten ihre Patienten vor einem Eingriff umfassend über alle möglichen Risiken unterrichten. Andererseits möchte kein Chirurg, dass ihm Patienten voller Angst vor einem Fehlschlag weglaufen. Viele Patienten wiederum möchten gar nicht so genau wissen, was alles passieren könnte, sie hoffen tapfer und optimistisch auf Erfolg. „Mir passiert schon nichts“ heißt die Devise. Das ist in den meisten Fällen auch richtig.
Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien ermittelte bei jüngsten Studien jedoch alarmierende Zahlen: In 20 Prozent aller Testbesuche in Kliniken für Augenlasern wurden die Patienten nur recht oberflächlich über mögliche Gefahren ins Bild gesetzt. Was, wenn doch eine dieser Gefahren eintritt?
Nach verschiedenen Präzedenzfällen empfiehlt die Rechtsprechung zu den Themen Kunstfehler und Risikoaufklärung Folgendes:
Patienten sind umso gründlicher aufzuklären, je weniger ein Eingriff medizinisch notwendig ist. Kosmetische Operationen unterliegen daher ganz besonders strengen Anforderungen in Bezug auf die Vorab-Informationen über mögliche Probleme und Fehlschläge. Ähnlich verhält es sich mit Eingriffen, die zwar wirkungsvoll, aber nicht unbedingt notwendig sind, wie beispielsweise das Augenlasern: Brille und Kontaktlinsen leisten durchaus ihren Dienst. Die Laserbehandlung kann hier die Lebensqualität erhöhen, die Brille beispielsweise überflüssig machen. Mit den Vorteilen der Lasertechnik wird stark geworben, mögliche Nebenwirkungen werden verharmlost oder gar nicht erst zur Sprache gebracht.
Entsprechend ist der Arzt gefordert: Wenn der Patient mit Brille oder Kontaktlinsen gut zu Recht kommt, ein Kunstfehler oder eine Behandlungspanne dagegen das Augenlicht gefährden könnte, muss das Risiko besonders genau abgewogen werden.
Die Laserkorrektur der Augen ist teuer – ist sie nicht medizinisch notwendig, muss der Patient sie ohnehin aus eigener Tasche bezahlen. Etwa 5000 Euro für beide Augen als Richtwert sind ein stolzer Preis dafür, die Brille oder die Kontaktlinsen für immer los zu sein. Alle Arten von Fehlern, auch bei der Verabreichung von Medikamenten und Augentropfen, können Unheil anrichten.
Eingriffe an den Augen machen die Betroffenen ohnehin für die Zeit während und unmittelbar nach der Operation relativ hilflos. Vom Augenlicht hängt meist die Fähigkeit ab, den jeweiligen Beruf auszuüben, die Familie versorgen und ernähren, einen Betrieb weiterführen zu können. Und das Augenlicht bestimmt Lebensform und -qualität.
Erfahrene Ärzte werden gewissenhaft arbeiten und äußerst selten Fehler machen – doch auch sie sind nur Menschen. Patienten werden dann am besten mit den genannten Risiken umgehen, wenn der Mediziner ihnen im Vorfeld exakt und verständlich die einzelnen Behandlungsschritte und deren Sinn erklärt. Danach kann auch der Laie recht gut einschätzen, wie viel Risiko er selbst eingehen möchte oder nicht.
Es gibt inzwischen viele Kliniken, die sich darauf spezialisiert haben, Augen zu lasern, z.B. Euroeyes als Klinikkette mit mehreren Standorten. In einigen Regionen gibt es einzelne Praxen und Kliniken, die darauf spezialisiert sind. Augenlasern in Stuttgart wird von Frau Dr. Bányai angeboten, in Frankfurt kann man sich an die Artemisklinik wenden. Wer eine Klinik in seiner Nähe sucht, kann dafür spezialisierte Portale wie www.portal-der-augenmedizin.de nutzen.
aktualisiert am 29.07.2015