Die sogenannte Zuckerkrankheit - Diabetes mellitus - hat sich in den letzten Jahren zu einer echten Volkskrankheit entwickelt: Rund sechs Millionen Menschen leiden alleine in Deutschland an dieser Krankheit. Und jeden Tag kommen statistisch gesehen 750 neue Patienten hinzu. Jeder einzelne kann jedoch viel dazu beitragen, eine Entstehung der Krankheit zu verhindern.
Bei jedem Menschen steigt nach der Mahlzeit zunächst der Blutzuckerspiegel an. Um diesen zu regulieren, produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin, das für einen Abtransport der Glukose aus dem Blut in die Körperzellen sorgt, wo es abgebaut wird. Wenn der Mensch jedoch ständig zu üppig isst, legt er nicht nur an Gewicht zu: Auch der Blutzuckerspiegel ist quasi dauerhaft erhöht, sodass die Bauchspeicheldrüse permanent Insulin produziert. Dies führt zu einem Abstumpfen der Rezeptoren, sodass eine Insulinresistenz entsteht. Dadurch wird der Zucker nicht mehr aus dem Blut abtransportiert, was den Körper zur weiteren Insulinproduktion anregt - bis die Bauchspeicheldrüse erschöpft ist und gar kein Insulin mehr produziert: Die Diabetes-Erkrankung ist eingetreten und dem Betroffenen bleiben nur noch Medikamente, die das fehlende Insulin ersetzen und den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle halten. Weitere Informationen zur Erkrankung und Behandlung von Diabetes bietet übrigens das Serviceportal zuckerkrank.de, das Betroffene mit der Diagnose Diabetes mellitus unterstützt. Auf der Seite kann man sich eingehend darüber informieren, wie man trotz Diabetes ein normales Leben führen kann.
Für Diabetes gibt es keine Heilung. Wer also erst einmal an Diabetes mellitus erkrankt ist, muss das restliche Leben mit der Krankheit verbringen, ständig manuell den Blutzuckerspiegel überprüfen, Medikamente nehmen und die Ernährung ganz darauf ausrichten. Dazu kommen die Folgekrankheiten, die enorme Kosten verursachen. Die Ärztezeitung berichtete schon vor einiger Zeit darüber, dass fast ein Viertel aller Diabetes-mellitus-Patienten nach elf Jahren an einer diabetischen Netzhauterkrankung (Retinopathie) leiden, die schon jetzt die häufigste Erblindungsursache von Menschen zwischen 20 und 65 Jahren in Europa ist - und für die es keine Heilung gibt.
Ähnlich hoch ist das Risiko, an diabetischen Neuropathien zu erkranken, bei denen das Nervensystem dauerhaft geschädigt wird. Dabei kommt es zunächst zu starken Schmerzen, die vor allem im Ruhezustand auftreten und die mit Wadenkrämpfen oder Kribbeln in den Beinen einhergehen. Später verlieren die Nerven oft ganz ihre Funktionsfähigkeit, sodass die Betroffenen nichts mehr spüren. Dies führt dann häufig zum "diabetischen Fuß": Weil die Betroffenen kleine Verletzungen am Fuß nicht mehr wahrnehmen, können Bakterien und Viren ungehindert eindringen und schwere Infektionen auslösen.
Schließlich drohen weitere gesundheitliche Folgen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Venenerkrankungen, die zu tödlichen Thrombosen führen können. Auch wenn die Diabetes selbst mit Medikamenten gut im Griff zu halten ist, müssen Betroffene also vor allem die lebensbedrohlichen Folgeschäden fürchten.
Damit es jedoch gar nicht erst so weit kommt, ist jeder einzelne gefragt, seinen Körper durch die richtige Prävention zu unterstützen. Dazu gehört vor allem eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung. Beides übt einen direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel aus: Übergewicht ist mithin der größte Risikofaktor für eine Diabeteserkrankung, denn es hält den Blutzuckerspiegel hoch und verstärkt die Insulinresistenz. Wer sich gesund ernährt und auf das Gewicht achtet, hilft dem Körper also dabei, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten, sodass die Bauchspeicheldrüse ihre Arbeit tun kann.
Es müssen dabei keine exotischen Diäten oder teure Bio-Produkte sein. Sehr sinnvoll ist es schon, möglichst auf Fertiggerichte (mit zu viel Salz und Zucker) zu verzichten und stattdessen Mahlzeiten wieder von Grund auf selbst zu kochen. Ein Sack Kartoffeln, eine große Tüte Äpfel oder saisonales Gemüse sind lecker, gesund und kosten ganz sicher nicht mehr als Fertigmahlzeiten oder Pizza aus der Tiefkühltruhe. Weitere sinnvolle Tipps zur gesunden Ernährung hält dieser Podcast der ARD bereit.
Auch Bewegung hat einen direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel: Einerseits reduziert sie eine bereits vorhandene Insulinresistenz, sodass das Insulin wieder besser wirkt und den Zucker aus dem Blut abtransportieren kann, und andererseits unterstützt Bewegung natürlich das Abnehmen. Im Idealfall wird sogar mehr Muskelmasse aufgebaut, die im Ruhezustand mehr Energie verbraucht als die bisher vorhandene Fettmasse. Dies verstärkt den Prozess des Abnehmens weiter.
Ideal sind natürlich Ausdauersportarten wie Jogging, Schwimmen oder Radfahren sowie das Krafttraining im Fitness-Studio, mit dem Muskelmasse aufgebaut wird. Wer es sanfter mag, kann auf Tai-Chi oder Pilates setzen. Gerade Letzteres zielt stark auf das Training der Bauchpartie ab und verhindert so die Bildung des gefährlichen Bauchfettes, das als einer der Hauptrisikofaktoren für Diabetes mellitus gilt. Doch es müssen nicht unbedingt teure Kurse, Dauerkarten fürs Schwimmbad oder eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio sein: Wer täglich Bewegung in den Alltag einbaut und zwei- dreimal pro Woche einen längeren flotten Spaziergang unternimmt, tut schon einiges für die Diabetes-Prävention!
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.