Während viele Männer die weichenden Haare im Alter mit resignierter Gelassenheit hinnehmen, stellt für Frauen Haarausfall ein großes psychologisches Problem dar. Haare sind ein Symbol der Weiblichkeit und tragen damit entscheidend zur Attraktivität und zur selbstempfundenen Wertigkeit bei. Egal ob Kurzhaarfrisur oder lange Lockenpracht, in ihre Haare investieren Frauen viel Zeit und Aufwand - und nehmen den Verlust auf keinen Fall einfach hin.
Haarausfall kann viele Gründe haben. Teils ist der gesamte Kopf betroffen, teils beschränkt sich der Haarausfall auf bestimmte Regionen. Bei einigen Ursachen ist der Haarausfall vorübergehend, bei anderen besteht wenig Anlass auf Hoffnung.
Damit der Verlust der Haare nicht zu einer psychischen Krise wird, sollte rechtzeitig mit einem Arzt über das Problem gesprochen werden. Nur so kann die Ursache festgestellt und eine mögliche Therapie erarbeitet werden. In einigen Fällen (z.B. Chemotherapie) kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Verlauf des Haarausfalls und die Dauer vorhergesehen werden, in anderen Fällen (z.B. Kreisrunder Haarausfall) ist eine genaue Vorhersage nicht möglich. Trotzdem ist es wichtig, sich rechtzeitig Gedanken darüber zu machen, wie mit dem Haarausfall umgegangen werden soll. Wie in so vielen Bereichen des Lebens gibt es hier kein allgemeingültiges Rezept, sondern jede Frau muss für sich die optimale Lösung finden.
Perücken bieten vor allem bei vollständigem Haarverlust eine gute Alternative, um das gewohnte Aussehen beizubehalten. Insbesondere bei anstehender Chemo- oder Strahlentherapie kann mit einer guten Beratung im Vorfeld ein Modell gefunden werden, was dem eigenen Stil sehr nahe kommt. Wichtig ist eine genaue Anprobe, damit sich die Perücke nicht wie ein Fremdkörper anfühlt und gern getragen wird. Die Lebensdauer von Perücken liegt zwischen sechs und zwölf Monaten und ist abhängig von Material, Haarlänge und Beanspruchung. Perücken können vom Arzt verordnet und die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Allerdings schwanken die genauen Leistungen von Kasse zu Kasse.
Haartransplantionen werden vor allem bei androgenetischer Alopezie eingesetzt. Hier werden aus den gegenüber DHT unempfindlichen Regionen (z.B. Nacken) Haare entnommen und in den kahlen Bereichen eingesetzt. Es dauert mehrere Monate, bis ein Ergebnis sichtbar ist, da die transplantierten Haare erst ausfallen und nur langsam aus den Haarfolikeln wieder nachwachsen. Die Spenderhaare halten üblicherweise lebenslang und können wie andere Haare auch gestylt werden. Eine Kostenübernahme seitens der Krankenkassen ist eher ungewöhnlich, daher ist diese Art der Kaschierung von kahlen Stellen ein recht teurer Aufwand.
Schnell und weniger kostenintensiv ist dagegen der Einsatz von Streuhaar. Besonders bei kleineren kahlen Stellen oder lichten Bereichen können diese künstlichen Fasern helfen, ein natürliches Ergebnis zu erzielen. Die mikroskopisch kleinen Streuhaare werden mit einem Applikator aufgebracht und anschließend mit speziellem Haarspray fixiert. Das Ergebnis hält bis zur nächsten Haarwäsche und kaschiert ohne großen Aufwand die nachlassende Fülle.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.