Brustvergrößerungen gehören zu den meistgefragten operativen Eingriffen in der Schönheitschirurgie. Bis zu 20.000 Frauen in Deutschland, weit über 300.000 in den USA lassen alljährlich eine solche Operation durchführen. Dafür bezahlen sie umgerechnet bis zu 7000 Euro.
Schönheitschirurg Norman Rowe aus New York sorgt seit einiger Zeit in seiner Praxis in Manhattan für zusätzliche Nachfrage. Seine „Erfindung" nennt er kurz und griffig „InstaBreast".
Kochsalzlösungen werden seit langem bei Fettabsaugungen injiziert - das verhindert die Entstehung großflächiger Blutergüsse und führt vorübergehend zu mehr Volumen im Gewebe. Rowe ging vor etwa zwei Jahren einen Schritt weiter und wendet das gleiche Prinzip für das Brustgewebe an: Zwei Injektionen von 250 bis 275 Millilitern Kochsalzlösung verschaffen schon nach 20 Minuten einer Körbchenträgerin der Größe A genug Volumen für ein C-Körbchen. Für maximal 24 Stunden kann eine Frau so testen, wie sie sich mit den vergrößerten Traum-Brüsten fühlt.
Leider weicht die Pracht über Nacht wieder der von der Natur vorgesehenen Oberweite. Voraussetzung für ein gutes Ergebnis ist dabei ein perfekter, symmetrisch geformter Busen, dem es nur etwas an Fülle und Straffheit fehlt.
Die Begeisterung über Rowes Verfahren schlägt dennoch solche Wellen, dass der Schönheitschirurg seine Interviewtermine zum Thema InstaBreast nur noch mit Hilfe einer PR-Agentur managen kann. Weiterbildungs-Seminare für interessierte Kollegen sind bereits in Planung.
Den hohen Preis von 2500 USD für den prächtigen „Eintagsbusen" rechtfertigt der Schönheitschirurg damit, dass er keinen billigen, temporären Ersatz für die operative Brustvergrößerung auf den Markt werfen wollte. Vielmehr möchte er Frauen vor einer permanenten chirurgischen Veränderung eine Entscheidungshilfe bieten und sie zusätzlich motivieren. Denn eine chirurgische Brustvergrößerung ist nicht risikolos. Mangelhafte oder schlecht sitzende Silikon-Implantate, Narbenbildung, beschädigte Nerven oder gar Infektionen führen von Fall zu Fall zu höchst unerwünschten Resultaten.
Rowe selber warnt davor, InstaBreast vor gesellschaftlichen Events wie Hochzeiten, Galapremieren oder wichtigen Dates als Standard wie den Gang zur Kosmetikerin zu bewerben.
Wie bei allen Injektionen besteht Infektionsgefahr. Hässliche Blutergüsse drohen, wenn der Arzt über zu wenig Erfahrung verfügt und ein Blutgefäß verletzt. Die Kochsalzlösung wird auch nicht gleichmäßig oder überall gleich schnell wieder abgebaut. Das führt oft schon nach wenigen Stunden zu Enttäuschungen.
Trotz Warnung vor Langzeitfolgen arbeitet Rowe bereits an einer Injektion, die das Ergebnis immerhin über zwei Wochen lang stabil hält. Damit folgt er dem Trend zur minimalinvasiven Schönheitskorrektur.
Weitere zeitlich begrenzte Methoden sind bereits auf dem Markt: Füller aus Hyaluronsäure helfen gegen Falten, machen Lippen oder Brüste üppiger. Die Füller-Injektionen kosten 4000 Euro und mehr. Skeptiker warnen, dass künftig selbst die Brustkrebs-Früherkennung durch solche Methoden fehlschlagen könnte.
Das sich der Trend des "Eintagsbusen" auf dem deutschen Markt durchsetzen könnte, ist laut Expertenaussage kaum vorstellbar, da die Injektionen viel zu teuer und uneffektiv sind. Wer sich aber für eine dauerhafte operative Brustvergrößerung interessiert, kann sich beispielsweise in der Schönheitsklinik Schloßstrasse in Berlin beraten lassen.
aktualisiert am 29.07.2015