Die beeindruckenden Möglichkeiten der ästhetisch-plastischen Chirurgie wecken immer mehr den Wunsch, das natürliche Aussehen den eigenen Wunschvorstellungen anzupassen. Brustvergrößerungen und Behandlungen, die die ersten Altersanzeichen korrigieren sollen, liegen inzwischen weit vorn in der Statistik der Schönheitschirurgie. Nasenoperationen machen nur 5 bis 6 Prozent der Gesamtnachfrage aus, die reinen Zahlen gehen dennoch in die Tausende.
Abgesehen von seltenen Atem- oder Schnarch-Problemen sind viele Menschen - Männer wie Frauen - rein optisch mit ihrem „Gesichtserker" unzufrieden. Der markanteste Teil der Physiognomie ist ihnen zu groß, zu unförmig oder schief, oder ungünstig geformte Nasenknorpel stören. Experten sprechen dann von Höcker- über Sattel-, Breit- oder gar Ballonnasen. Dem Zeitgeist entspricht jedoch die gerade, schlanke und perfekt proportionierte Nase.
Eine gründliche, korrekte und einfühlsame Beratung vor einem solchen Eingriff ist aus mehreren Gründen entscheidend:
Die Fachgesellschaften DGÄPC und DGPRÄC warnen aus gutem Grund: „Schönheitschirurgie" oder „ästhetische Chirurgie" sind bislang ungeschützte Begriffe. Noch immer ist keine Facharzt-Ausbildung nötig, um die wirtschaftlich höchst einträglichen ästhetisch-plastische Eingriffe anbieten und durchführen zu dürfen.
Den Titel „Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie" darf ein Mediziner erst nach einer sechs Jahre dauernden, teuren und anspruchsvollen Zusatzqualifikation führen. Operationswillige sollten daher bei der Wahl des richtigen Arztes Vorsicht walten lassen.
Ein erfahrener Chirurg mit Spezialwissen weiß um die speziellen Risiken einer Schönheitsoperation an der Nase und klärt schon im Vorfeld darüber auf, ohne sie zu verharmlosen oder zu verschweigen. Er zeigt realistische Möglichkeiten auf, etwa mit spezieller Computersimulationstechnik, die dem Patienten Gelegenheit gibt, sich mit dem jeweils machbaren Ergebnis anzufreunden.
Die Nasenkorrektur selbst erfordert gekonnte Millimeterarbeit mit Feile und Meißel an Nasenknorpel und Nasenknochen. Vorzugsweise arbeitet der Chirurg durch die Nasenlöcher, um äußere Narben zu vermeiden.
Unangenehme, oft lang anhaltende Begleiterscheinungen nach einer Operation sind etwa extreme Feuchtigkeit oder Trockenheit der Nase, Nachblutungen oder eine gefühllose Nasenspitze.
Das Endergebnis lässt oft auf sich warten. Entstellende Blutergüsse und Schwellungen halten auch nach Entfernung des Gesichtsverbandes mehrere Wochen lang an, auch Arbeit und Sport müssen in dieser Zeit ruhen. Oft dauert es bis zu einem Jahr, bis sich herausstellt, ob die perfekte Wunsch-Nase erreicht wurde.
Bis zu 15 Prozent der „Nasen-Patienten" müssen nachoperiert werden, weil der Eingriff missglückt ist und entstellende Komplikationen eingetreten sind.
Bis zu 30 Prozent aller Operierten sind am Ende mit dem neuen Aussehen unglücklich. Die Ursachen dafür sind oft mangelnde Beratung von medizinischer Seite, generelle, persönliche Akzeptanzprobleme und überzogene Erwartungen von Seiten der Patienten.
Deshalb sollte die Entscheidung für eine Nasenoperation nicht leichtfertig gefällt und auf eine ausführliche, individuelle Beratung durch einen qualifizierten Arzt geachtet werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.