Eine Oberlidstraffung ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, der die Augen wieder strahlen lässt und eine jugendlichere Ausstrahlung verleiht. Nicht zuletzt deshalb ist die Operation der Schlupflider einer der beliebtesten Eingriffe in der ästhetisch-plastischen Chirurgie.
Von Schlupflidern spricht man, wenn das Oberlid teilweise oder gänzlich unter dem Hautgewebe des Augenbrauenbogens verschwindet. Schlupflider können genetisch bedingt sein und schon in jungen Jahren bestehen. Meist bilden sie sich aber im Verlauf des Alterungsprozesses. Da die Haut am Oberlid sehr dünn ist, neigt sie besonders dazu, frühzeitig an Elastizität zu verlieren. Wenn sich dann mit dem Alter zusätzlich die Augenbrauen absenken, kann dies den Effekt der Schlupflider noch verstärken. In der Folge wird das Auge vor allem an den Seiten von mehr Haut überdeckt. Dies verleiht nicht nur den Augen, sondern dem ganzen Gesicht einen müden, desinteressierten Ausdruck. In ausgeprägten Fällen sind Schlupflider nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern können das Sichtfeld des Betroffenen einschränken.
Eine Oberlidstraffung ist ein kurzer Eingriff, der 30 bis 40 Minuten dauert und ambulant durchgeführt wird. Es handelt sich um eine wenig komplizierte Schönheitsoperation mit einem geringen Risiko. Dies bewirkt, dass die Augen offener, wacher und strahlender wirken, was dem ganzen Gesicht eine positive Ausstrahlung verleiht. Selbst in reiferem Lebensalter kann eine Oberlidstraffung eine erstaunliche Wirkung haben. Um den Verjüngungseffekt zu verstärken kann die Oberlidstraffung mit einer Unterlidstraffung kombiniert werden.
An erster Stelle steht ein ausführliches und persönliches Beratungsgespräch. Dabei werden die Wünsche und Vorstellungen der Patientin oder des Patienten besprochen. Mit Vorher-Nachher-Fotos bereits durchgeführter OPs lässt sich der Effekt der Oberlidstraffung veranschaulichen.
Bei einer anschließenden Untersuchung begutachtet der Arzt die Ausprägung der Schlupflider und erläutert die Möglichkeiten. Der Patient wird über den Verlauf des Eingriffs, über die Risiken und den Heilungsverlauf aufgeklärt und ein Kostenplan wird erstellt.
Vor dem Eingriff erhält die Patientin eine Spritze für die örtliche Betäubung. Auf Wunsch kann diese durch einen Dämmerschlaf ergänzt werden, sodass man von dem Eingriff nichts mitbekommt. Auch eine Vollnarkose ist möglich. Die Operation wird mit dem Skalpell oder dem CO2-Laser durchgeführt. Der Hautüberschuss wird angezeichnet und der Schnitt in der Oberlidfalte gesetzt. Dann wird die überschüssige Haut entfernt. Hier sind Fingerspitzengefühl und Erfahrung des Chirurgen gefordert, denn das Ergebnis soll natürlich aussehen – und das ist eine Frage von wenigen Millimetern. Anschließend wird der Schnitt mit hauchdünnen Fäden in einer speziellen Technik vernäht, die dafür sorgt, dass die Narben später nahezu unsichtbar sind und in der Lidfalte verschwinden. Der Eingriff bereitet keine Schmerzen. Nach zwei bis drei Stunden kann der Patient bzw. die Patientin sich aus der Praxis abholen lassen.
Man sollte mit einer Heilungszeit von zwei Wochen rechnen. Gesellschaftsfähig ist man nach sieben bis zehn Tagen. Dann sind die Fäden gezogen und die Augen weitgehend abgeschwollen. Sobald die Fäden entfernt wurden, dürfen die Lider wieder geschminkt werden, sodass letzte Rötungen oder Schwellungen kaschiert werden können. Schmerzen kommen nur sehr selten vor.
Auch wenn eine Schlupflidkorrektur ein kleiner Eingriff ist, sollte man dem Körper Zeit geben zu heilen. In den ersten drei Tagen heißt das: sich gut ausruhen, ab und zu einen Spaziergang machen und sich nicht körperlich anstrengen. Um eine Stauung der Lymphflüssigkeit und damit Schwellungen zu vermeiden, sollte man mit erhöhtem Oberkörper liegen und schlafen. Kühlpads auf den Augen werden als wohltuend empfunden und unterstützen das Abschwellen der Augen und die Wundheilung. In den ersten Tagen sollte man die Wunde gut schützen. Die Pflaster dürfen nicht nass werden. Mindestens drei Monate lang sollte man die frischen Narben vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Nach drei bis sechs Monaten sind die Narben vollständig verblasst und kaum noch zu sehen.
Schlupflider bestehen dauerhaft und lassen sich nur mit einem chirurgischen Eingriff dauerhaft beheben. Sind die Schlupflider nicht zu stark ausgeprägt, können andere Methoden in Frage kommen, zum Beispiel ein Eyebrow-Lift mit Botulinumtoxin oder eine Injektion von Hyaluronsäure in die seitliche Augenbraue. Der Effekt beider Techniken lässt mit der Zeit jedoch nach. Bei Botulinumtoxin nach vier bis sechs Monaten, bei Hyaluronsäure nach ungefähr einem Jahr. Eine chirurgische Oberlidstraffung hält im Vergleich dazu zehn bis fünfzehn Jahre.
In den meisten Fällen erfolgt die Operation von Schlupflidern aus ästhetischen Gründen. Die Kosten müssen vom Patienten bzw. der Patientin selbst getragen werden und betragen zwischen 1.500 und 2.500 Euro.
In rund zehn Prozent der Fälle sind die Hängelider so stark ausgeprägt, dass sie eine Beeinträchtigung für den Betroffenen darstellen, zum Beispiel, wenn die Sicht behindert wird oder es gehäuft zu Bindehautentzündungen kommt, weil das Oberlid auf die Wimpern drückt. In diesen Fällen kann eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse in Betracht kommen.
aktualisiert am 25.06.2021