Schönheitsoperationen: Andere Länder, andere Trends

Weltweit steigt jährlich die Zahl der Schönheitsoperationen +++ jede Kultur bevorzugt andere schönheitschirurgische Eingriffe...

Überall auf der Welt scheint der Trend ungebrochen, sich zunehmend für eine operative Korrektur ästhetischer Makel zu entscheiden. "Doch nicht in jedem Land herrschen gleiche Schönheitsideale. Auch die Motive für einen schönheitschirurgischen Eingriff unterscheiden sich", weiß Dr. Afschin Fatemi, ärztlicher Leiter der S-thetic Clinic Unna und Düsseldorf, der als regelmäßiger Initiator und Gast internationaler Kongresse den weltweiten Wissenstransfer unterstützt. Sein letzter Auslandsaufenthalt vor wenigen Tagen führte ihn das erste Mal in den Libanon, wo er mehr über die Arbeit seiner ausländischen Kollegen erfuhr und von neuesten Methoden und Techniken westlicher Länder berichtete.

"Junge Libanesen bevorzugen Fettabsaugungen. Bei Älteren stehen Facelifts und Lidkorrekturen oben auf der Liste, um jugendliches und frisches Aussehen zu wahren. Nach 15-jährigem Bürgerkrieg untermauern die Menschen dort ihr Freiheitsgefühl und neu erlangtes Selbstbewusstsein", erklärt der erfahrene Chirurg. In asiatischen Ländern beobachtete Dr. Afschin Fatemi Trends, die hierzulande sonderbar erscheinen mögen.

So helfen Koreanerinnen üppiger Behaarung in der Intimzone nach, indem sie sich Haare vom Kopf in den Schambereich verpflanzen lassen. Dies steht für mehr Fruchtbarkeit. Chinesische Frauen lassen sich ihre Unterschenkel zersägen und bis zu zehn Zentimeter in die Länge ziehen, um mit längeren Beinen ihre Heirats- und Karrierechancen zu steigern. Auch Lidkorrekturen nach westlichem Standard fragen Asiaten verstärkt nach. Sie möchten dem in den Medien als Schönheitsideal propagierten europäischen Aussehen näher kommen.

In Indien greifen immer mehr Menschen zu hautaufhellenden Cremes - weiße Haut gilt dort als Statussymbol.

Brasilien als Land mit der körperbewusstesten Bevölkerung der Welt verbucht eine besonders interessante Trendwende: "Brasilianische Frauen ließen sich bis Ende der 90er Jahre am liebsten die Brüste verkleinern. Wir führen diesen Trend auf die ethnisch stark gemischte Gesellschaft zurück. So galten große Brüste als Merkmal der schwarzen Frau, kleinere dagegen wurden mit der reichen und überwiegend weißen Oberschicht assoziiert. Seitdem brasilianische Medien das europäische Schönheitsideal in die Wohnzimmer transportieren, wandelt sich das Bild. Nun stehen hier an erster Stelle der beliebtesten Schönheitsoperationen Brustvergrößerungen", führt der Chirurg aus.

Auch im von Religionsvorschriften geprägten Iran macht der Boom der Schönheitschirurgie nicht Halt. "Wie nirgendwo sonst auf der Welt lassen sich Iraner ihre Nasen operieren sowie andere Eingriffe im Gesicht vornehmen. Mehr als 80% der Patienten sind Frauen, und das, obwohl die meisten nach wie vor nur mit verhülltem Körper das Haus verlassen", schließt Dr. Afschin Fatemi seinen kleinen Exkurs ab.