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Der neue Titel "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" soll bundesweit für mehr Transparenz und Qualität in der deutschen Schönheitschirurgie sorgen. So sieht es eine Emp-fehlung der Bundesärztekammer vor. Eine Umfrage unter den Mitgliedern der Deutschen Gesell-schaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) bestätigte jetzt: 83% der befragten Fachärzte sind für die Neuordnung der Facharztbezeichnung wie sie bereits in Bayern angewendet wird. "Wir sind davon überzeugt, dass die neue Facharztbezeichnung allen Patienten die Suche nach einem qualifizierten Chirurgen erheblich erleichtern wird", sagt der Präsident der Deutschen Ge-sellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), Dr. Rolf Kleinen. "Bislang war den Patienten nur selten bewusst, dass zur Plastischen Chirurgie auch ästhetische Eingriffe gehören. Die neue Bezeichnung macht dies jetzt ganz deutlich. Selbsternannte "Schönheitschirurgen", "Kosmetische Chirurgen" oder "Ästhetische Chirurgen" ohne entsprechende Qualifikation haben dann in Deutschland keine Chance mehr, Kompetenzen vorzutäuschen, die sie nachweislich nicht erworben haben." Entsprechend fiel auch das DGÄPC-Ergebnis auf die Frage aus, ob eventuell ein neuer Facharztbegriff wie "Ästhetischer Chirurg" Zustimmung finden könnte: 66% der DGÄPC Fachärzte lehnen ihn strikt ab. Eine Initiative von Ärzten aller Fachrichtungen hatte in den vergangenen Jahren versucht, die Bezeichnung "Ästhetischer Chirurg" für alle Ärzte, die Schönheitsoperationen - auch ohne Ausbildung in Plastischer Chirurgie - praktizieren, durchzusetzen. "Eine solche Regelung wäre eine Katastrophe für den Patienten", sagt Dr. Rolf Kleinen. "Die ästhetische Chirurgie kann immer nur eine Spezialisierung auf der Basis einer plastisch-chirurgischen Ausbildung sein. Keine andere Arztfachrichtung liefert dafür eine adäquate Grundlage. Allein die Kombination von Plastischer und ästhetischer Chirurgie kann Patienten die Sicherheit geben, bei schönheitschirurgischen Eingriffen kompetent beraten, untersucht und behandelt zu werden." Über die Vorschläge von qualifizierenden Zusatzbezeichnungen wie "Plastische und Ästhetische Operationen" für Hals-Nasen-Ohren-Ärzte (HNO) und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen (MKG) gibt es geteilte Meinungen: Nur 33% der DGÄPC Fachärzte stimmten für die Modifizierung des Begriffes. "In unserer Gesellschaft haben wir einige ausgewählte HNO- und MKG-Ärzte mit der Zusatzbezeichnung "Plastische Operationen", die zu den besten Ästhetisch-Plastischen Chirurgen Deutschlands zählen", sagt Dr. Rolf Kleinen. "Dennoch ist diese Bezeichnung problematisch: Die Zusatzbezeichnung bezieht sich eigentlich nur auf die jeweilige Spezialisierung - nämlich Eingriffe im Bereich von Hals, Nase, Ohren bzw. Gesicht. Aus diesem Grund hat sich die DGÄPC auch im Jahr 2001 entschieden, nur noch Fachärzte für Plastische Chirurgie aufzunehmen." Viele DGÄPC Fachärzte sprachen sich im Rahmen der Umfrage darüber hinaus für weitere Qualitätsstandards aus: So wurde vorgeschlagen, Plastischen Chirurgen den "Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie" nur nach zusätzlichen Qualifikationsprüfungen im Schwerpunkt "Ästhetische Chirurgie" anzuerkennen. Eine Praxis, die für DGÄPC Mitglieder selbstverständlich ist: Die Gesellschaft nimmt nur Fachärzte für Plastische Chirurgie auf, die sich über Jahre auf die ästhetische Chirurgie spezialisiert haben. Überprüft werden diese Anforderungen im Rahmen ei-nes Qualitätsmanagements, das bundesweit einzigartig ist.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Trend genannten Schönheitsoperationen, Schönheitswahn - Trend zu Schönheitsoperationen