Immer neue Produkte werben mit besonders schönen, satten Farben für das Haar. Eins haben sie alle gemeinsam: Damit die Farbe in das Innere der Haare eindringen kann, muss die äußere Schuppenschicht durchbrochen werden. Ammoniak und Wasserstoffperoxid sind daher in praktisch allen Produkten aus dem Handel enthalten. Eines ist sicher: Das Haar wird durch diese Prozedur einer immensen Belastung ausgesetzt und gerade ohnehin strapaziertes leidet darunter. Die Industrie forscht daher mit dem Ziel, schonendere Verfahren des Haarefärbens zu entwickeln. Und tatsächlich sind heute schon kürzere Einwirkzeiten und bessere Grauabdeckung möglich.
Neuere Produkte müssen bisweilen nur zehn Minuten einwirken, statt der bislang üblichen halben Stunde. Zudem weisen sie einen geringeren pH-Wert auf, der das Haar weniger stark aufquillen lässt und somit schonender vorgeht. Dafür enthalten die Speed-Produkte mehr Wasserstoffperoxid, um die Farbe schneller in das Innere des Haares bringen zu können. Das schnelle Färben funktioniert aber nur mit natürlichen Tönen. Extreme Farben lassen sich in der Eile nicht erreichen.
Auch ganz ohne Ammoniak kommen einige Produkte mittlerweile aus. Die Haare quillen wiederum weniger auf, die Schäden sind weniger einschneidend und anschließend fühlt sich das Haar natürlicher an. Einziges Manko: Die Farbe dringt nicht so tief ein und ist entsprechend schneller wieder draußen. Nach nur 25 Haarwäschen ist Schluss mit der schönen Modefarbe auf dem Kopf. Besonders starke Aufhellung lässt sich mit diesen Intensivtönungen oder Pflege-Colorationen zudem nicht erreichen.
Bei empfindlichen Menschen kommen oft nur pflanzliche Färbemittel ohne chemische Zusätze in Frage. Diese enthalten in der Regel Henna sowie Kräuter- und Fruchtextrakte oder Wirkstoffe aus Rinde. So sind verschiedene Töne wie Rot, Schwarz und Braun möglich. Allerdings kann keine hellere als die natürliche Haarfarbe erreicht werden, da die Produkte ohne Wasserstoffperoxid auskommen müssen. Hat der Hersteller dennoch eine kleine Menge beigemischt, ist eine leichte Aufhellung möglich.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.