37. Jahrestagung DGPRÄC, 11. Jahrestagung VDÄPC: "Plastische Chirurgie - Zukunft auf vier Säulen": Zahlen & Fakten zum Kongress Zeit: 29. September bis 2. Oktober 2006
Ort: Eurogress Aachen, Monheimsallee 48, D-52062 Aachen
Programm: - 301 wissenschaftliche Beiträge - 29 State of the art lectures durch Experten - 166 wissenschaftliche Forschungs- und Erfahrungsberichte - 6 wissenschaftliche Videobeträge - 100 Postervorträge - 1 Round Table Expertendiskussion - 36 wissenschaftliche Sitzungen - 4 Postersitzungen - 8 Lunchsymposien mit spezieller Thematik - 1 öffentliches Forum mit Beteiligung von Ulla Schmidt, Bundesgesundheitsministerin - 4 Akademiekurse zur Weiterbildung - 4 ganztägige OP und Präparierkurse - 800 bis 900 Teilnehmer
| 23.09.2006 Keine Sendevorschriften für Schönheits-OP-Shows
Zwei Jahre nach der ersten Ausstrahlung von Schönheits-OP-Shows im deutschen Fernsehen ging jetzt der Prozess um eine mögliche Sendezeitregelung zu Ende: Schönheits-OP-Shows dürfen nicht auf eine Sendezeit nach 23 Uhr beschränkt werden. Eine Sendezeitbeschränkung dürfe generell nur für den Einzelfall ausgesprochen werden. Die Umschreibung der
betroffenen Sendungen sei zu unbestimmt und weitgehend gewesen.
Die Kommission für Jugendmedienschutz hatte eine entsprechende Sendezeitbeschränkung für das TV-Format gefordert und hatte der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) vorgeworfen, die rechtlichen Grenzen ihres "Beurteilungsspielraumes überschritten" und eine Prüfung möglicher "Entwicklungsbeeinträchtigungen von Kindern oder Jugendlichen" versäumt
zu haben. Die Behauptung musste die KJM jetzt auf Basis des Gerichtsurteils des Verwaltungsgerichts Berlin (Az. VG 27 A 236.04) öffentlich widerrufen.
| 22.09.2006 Schönheits-OPs: Made by Benetton
Das italienische Markenunternehmen Benetton kümmert sich demnächst nicht nur um schöne Outfits, sondern nimmt auch Einfluss darauf, was unter Pullovern und Hosen steckt: Im norditalienischen Treviso eröffnete das Millionenunternehmen jetzt sein erstes Wellness- und Beautycenter.
Geplant ist ein gemischtes Angebot aus Medizin, Psychologie und Ästhetik: Frauen finden hier Unterstützung für gesunde Lebensweise, persönliches Wohlbefinden, Schwangerschafts- und Kinderwunschfragen, und auch Schönheitsoperationen werden angeboten. Die Idee für den neuen Unternehmensschwerpunkt kam der Tochter der Firmenmitgründerin Giuliana Benetton
durch den Beruf ihres Mannes: Er ist Arzt.
| 12.09.2006 - Der Mensch im technologischen Wandel der Medizin wie viel Anspruch auf Schönheit hat der Mensch?
Dieser Frage gehen die Plastischen Chirurgen Deutschlands im Rahmen einer Öffentlichen Veranstaltung anlässlich ihres Jahreskongresses am 1.Oktober 2006 nach.
Den Einführungsvortrag hält Professor Dr. Giulio Maio. Der Medizinhistoriker beschäftigt sich mit den ethischen Grenzen Anti-Aging-Medizin, geht damit grundlegenden Fragen nach der Bedeutung des Alterns für den Menschen nach und reflektiert die Rolle der Medizin in diesem Prozess.
Im Anschluss diskutieren unter der Moderation von Markus Lanz (RTL Explosiv): Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit (MdB) Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer Ihre Erfahrungen aus der Praxis bringen als Vertreter der Deutschen Gesellschaft Plastischer, Rekonstruktiver und Ästhetischer Chirurgen (DGPRÄC)
sowie der Vereinigung Deutscher Ästhetisch-Plastischer Chirurgen (VDÄPC) ein: Dr. Marita Eisenmann-Klein, Präsidentin der DGPRÄC und Generalsekretärin der Internationalen Vereinigung Plastisch Rekonstruktiver und Ästhetischer Chirurgen (IPRAS) Prof. Dr. med. Axel-Mario Feller, Präsident der VDÄPC und Vizepräsident der DGPRÄC Dr. med. Constance
Neuhann-Lorenz, Präsidentin des Internationalen Komitees für Qualitätssicherung und Medizinprodukte in der Plastischen Chirurgie (IQUAM) Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Ulrich Steinau, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH).
| 11.09.2006 Wellness-Welle ein Aktivposten für Wachstum und Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft
Immer mehr Menschen sind bereit, sich für ihre Gesundheit persönlich zu engagieren und dafür in die eigene, private Kasse zu greifen. "Der Wellness-Bereich ist inzwischen eine der wichtigsten Triebkräfte für Wachstum und Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft", stellt PD Dr. Josef Hilbert, Forschungsdirektor im Schwerpunkt Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität am Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) fest. Ca. 1 bis 1,2 Millionen Menschen finden heute durch Wellness Arbeit.
Bei der "medical Wellness" geht es nicht nur um gesunde Lebensweise, sondern um die gezielte Vorbeugung, Heilung und Nachbehandlung von Erkrankungen durch Veränderung des Lebensstils. Zur Zielgruppe gehören Menschen mit Rückenbeschwerden, rheumatischen und Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Nikotinsucht, aber auch all jene, die unter stressbedingten Beschwerden und Störungen leiden.
Größter Teilbereich der Branche, die schätzungsweise 73 Milliarden Euro im Jahr umsetzt, ist die Sparte Sport und Fitness, gefolgt von der (selbstfinanzierten) Gesundheit sowie der Ernährung.
Vom Wachstum der letzten Jahre haben besonders Ernährung und Schönheit profitiert. Bedingt durch rückläufige Wirtschaftskonjunktur und teilweisen Preisverfall, da viele Wellnessprodukte zunehmend auch von Discountern angeboten wurden, hat sich das Wachstum des Wellness- Sektors kurzfristig abgeschwächt.
Mittel- und langfristig schätzt der Gesundheitswirtschafts-Experte Hilbert die Aussichten für Wellness dennoch als gut ein...
| 08.09.2006 Tätowierung und Piercing: Versuche, alte Wunden zu heilen
Tattoo und Piercing dienen häufig dazu, seelische oder körperliche Verletzungen konstruktiv zu verarbeiten, so Dr. Aglaja Stirn, Psychotherapeutin im Universitätsklinikum Frankfurt M.. In der Fachzeitschrift "Psychoanalyse" (Aglaja Stirn: Kunstvolles Tätowieren und Piercing als selbstfürsorgliche Handlung) beschrieb die Ärztin einen quantitativen und
qualitativen Zuwachs kunstvoller Körpermodifikationen. Mögliche Motive sind Individualitätsbestrebungen, verändertes Körper- und Modebewußtsein, spezielles Kunstverständnis, spirituelle Beweggründe.
Doch in erster Linie sieht Dr. Stirn den Wunsch, Traumatisierungen zu lindern, zu heilen oder zu verdecken: Die Körpermodifikationen dienen gerade Frauen oft dazu, Kontrolle über ihr Leben zurückzuerhalten, aus einer Krise herauszufinden, einen Lebensabschnitt abzuschließen oder einen neuen zu beginnen. Nach emotionalem, körperlichem, sexuellem
Mißbrauch versuchen Frauen häufig eine Art Selbstheilung mit Tattoo und Piercing - u.U. inclusive Modifikationen im Genitalbereich; der Körperschmuck soll nicht nur der eigenen Schönheit dienen, sondern auch eine Art Sicherheitsabstand gegenüber der Umwelt schaffen.
Dr. Stirn beschreibt ein unspektakuläres Alltagsbeispiel aus ihrer Klinik: Ein Mädchen wurde ungewollt geboren, wuchs ohne Behütung auf - teils in Heimen -, heiratete früh; die Ehe scheiterte. Magersüchtig wurde die inzwischen 33jährige in die Klinik eingeliefert.
Tattoo und Piercing am Nabel fielen den Ärzten auf. Freimütig beschrieb die Kranke die Motive des Kunstwerks: "Ich fühle mich damit schöner, niemand sieht es, und niemand kann es mir fortnehmen." Dr. Stirn sieht darin eine u.U. wirksame "Selbstfürsorge". Am Ende der erfolgreichen Therapie erzählte die Patientin, wie sie ihre Identität weiter
stabilisieren will: "Ich lasse mir ein neues Tattoo ritzen, eine strahlende Sonne."
| 01.09.2006 Neues Heilmittelwerbegesetz nicht eindeutig Ein Vierteljahr nach Inkrafttreten der Änderung des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) herrscht Unsicherheit unter den ästhetischen Chirurgen in Deutschland. Dies stellt die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) fest. Mit der Neuerung des HWG zum 1. April schränkt der Gesetzgeber Werbemaßnahmen im Bereich der Schönheitschirurgie
ein.
"Welche Darstellungen in der Werbung jetzt untersagt sind, das ist zumindest im Groben recht eindeutig", erklärt Dr. Rolf Kleinen, Präsident der DGÄPC. "Aber welche Maßnahmen sind überhaupt werblich und welche gehören in andere mediale Bereiche wie Öffentlichkeitsarbeit oder Journalismus und fallen damit nicht in die Zuständigkeit des
Heilmittelwerbegesetzes?"
Zu den nach §11 HWG verbotenen Darstellungen gehören Vorher-Nachher-Bilder sowie Darstellungen von Arzt und Personal in Berufskleidung oder bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. Sie gelten als irreführend und mit ihnen darf der Ästhetisch-Plastische Chirurg keine Werbung treiben. Doch wie definiert sich Werbung, was gehört dazu? Viele ästhetische
Chirurgen reagieren unsicher, wenn es beispielsweise um Kittel-Bilder auf ihrer Website geht oder wenn die Presse Vorher-Nachher-Bilder anfragt.
Zusätzlich verkomplizieren ergangene Urteile die Problematik, die eine weniger strenge Auslegung des HWG signalisieren. So erlaubt ein Urteil die Darstellung des Personals in Berufskleidung innerhalb von Imagebroschüren, solange die Klinik darin keine konkreten Heilverfahren bewirbt. Hier differenzieren Fachleute zwischen "Absatzwerbung" und
"Imagewerbung" - eine Unterscheidung, die, so Kleinen, "Chirurgen wohl kaum verlässlich vornehmen können. Es bedarf dringend eines verständlichen Regelwerks, mit dem auch Nichtjuristen und Nichtwerber arbeiten können."
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