18.12.2006 Wieder- Zulassung für Silikonbrustimplantate in den USA: Kein erhöhtes Krebs- oder Krankheitsrisiko bei silikongefüllten Brustimplantaten "Auch deutschen Patientinnen gibt die Entscheidung der amerikanischen Zulassungsbehörde - der U.S. Food and Drug Administration (FDA) zusätzliche Sicherheit", so Dr. Constance Neuhann-Lorenz, Prsidentin des Internationalen Komitees für Qualitätssicherung und Medizinprodukte in der Plastischen Chirurgie (IQUAM). Schließlich habe die FDA mit der Einschränkung der Anwendbarkeit im Jahr 1992 auch hierzulande für erhebliche Verunsicherung gesorgt, mit den von ihr geforderten umfassenden Studien nun aber auch weit reichende Sicherheit gegeben. Zu der Beschränkung der Zulassung war es gekommen, da in den Vereinigten Staaten keine Langzeitstudien vorlagen, so dass derartige Implantate dort nur noch für den Wiederaufbau nach Brustkrebs und für Patientinnen in klinischen Studien zugelassen waren. Wer eine Brustvergrößerung durchführen lassen wollte, war in den Vereinigten Staaten gezwungen, mit Kochsalzlösung gefüllte Implantate zu wählen. Die Hersteller Mentor und Allergan haben nun die von der FDA geforderten Studien vorgelegt und sind auch verpflichtet, in Zukunft 40.000 Patientinnen über 10 Jahre nach Einsetzen der Implantate zu beobachten. Die Ergebnisse der Studien waren für die Hersteller ebenso erfreulich, wie sie für die FDA ernüchternd gewesen sein müssen. Alle Verdachtsmomente können nun ausgeschlossen werden, ließ die FDA verlautbaren und wies stattdessen auf bekannte Risiken, wie die Beschädigungsanfälligkeit der Implantate hin. Nicht nur die Weiterentwicklung der Implantate selbst - so wurde der Flüssigkeitsanteil im Silikon minimiert und die Implantate mit einer verstärkten Hülle umgeben - konnte die FDA von der Wiederzulassung überzeugen. Auch Plastische Chirurgen haben im Zuge der Dokumentation des Verlaufs bei ihren Patientinnen einen entscheidenden Beitrag zur "Rehabilitation" der Silikonimplantate geleistet. So stellt die IQUAM mit dem International Breast Implant Register (IBIR) ein Instrument zur Erfassung der Implantate zur Verfügung. Allerdings können nach wie vor weder Hersteller noch Chirurgen lebenslange Haltbarkeit gewährleisten oder vollständig mögliche Komplikationen wie die - wenn auch wesentlich seltener auftretende - Gewebeverhärtung um die Implantate verhindern. "Eine kontinuierliche Beobachtung durch den Plastischen-Chirurgen bleibt damit unabdingbar", warnt Neuhann-Lorenz. Die heute in Deutschland zur Verfügung stehenden Implantattypen sind entweder mit Silikongel- oder Kochsalzlösung gefüllt, haben aber in jedem Fall eine Silikonhülle, die entweder glatt oder rau strukturiert (texturiert) ist. Brust- Implantate müssen in Europa ein CE-Zeichen tragen, das über spezielle nationale Prüfstellen vergeben wird. Dabei gelten die unter der Mitarbeit Plastischer Chirurgen aus ganz Europa erstellten EU-Richtlinien international als vorbildlich und geben den Patienten die Sicherheit, mit Materialien versorgt zu werden, die dem aktuellsten Stand der Forschung entsprechen. | 15.12.2006 Moderne Mythen über Zahnspangen und Co. Falsche Vorstellungen von kieferorthopädischen Behandlungen halten sich hartnäckig - Möglichkeiten von Korrekturen bleiben häufig ungenutzt Im Fall von Zahn- und Kieferfehlstellungen gilt eine kieferorthopädische Behandlung bei Kindern allgemein als Routine, sie ist jedoch für Erwachsene nicht selbstverständlich. Dabei bereiten Fehlstellungen auch im fortgeschrittenen Alter Probleme: So resultieren vermehrte Plaqueansammlungen aus eng und schief stehenden Zähnen und ziehen eine Beeinträchtigung der Kaufunktion und Schädigung der Zahnsubstanz nach sich. Demnach besteht nicht nur aus ästhetischen Gründen Behandlungsbedarf, sondern eine Zahnkorrektur trägt in jeder Lebensphase zu einer guten Gesundheit bei. Dr. Achim G. Nesselrath, Ratinger Fachzahnarzt für Kieferorthopädie und Mitglied im Bundesvorstand des Berufsverbandes der Kieferorthopäden, klärt die größten Irrtümer auf. 1. "Eine Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen bringt nur im Kindesalter langfristige Erfolge." Ganz gleich, ob angeborene oder im Laufe des Lebens erworbene Fehlstellungen: Eine kieferorthopädische Behandlung für ein optimal aufeinanderpassendes Gebiss mit geraden Zähnen kann nicht nur in frühen Jahren erfolgen, sondern macht in jedem Alter Sinn. Besonders im Hinblick auf einen möglichst langen Erhalt eigener Zähne und den Verzicht auf teuren Zahnersatz ist eine Korrektur immer ratsam. Stehen Zähne schief oder passen Kiefer nicht optimal aufeinander, verteilen sich Kaukräfte nicht gleichmäßig und Folgeerkrankungen wie Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen, Magen- und Darmprobleme sowie auch Tinnitus gelten als mögliche Folgen. Auch in diesen Fällen tritt eine Linderung der Beschwerden ein. 2. "Feste Zahnspangen schädigen die Zahnsubstanz." Bei festsitzenden Zahnspangen konnten früher die aufgeklebten Brackets unansehnliche und hartnäckige Flecken auf dem Zahnschmelz hinterlassen. Heutzutage kommt das kaum noch vor, da Kieferorthopäden die Zähne vor Aufbringung der Metallplättchen mit einer Schutzschicht aus Kunststoff versiegeln, die gleichzeitig Fluor abgibt. Durch aktive Mithilfe der Patienten bezüglich Zahnpflege und regelmäßiger Kontrolluntersuchungen bleiben die Zähne rundum geschützt und gesund. 3. "Im Alltag stören auffällige und klobig wirkende Zahnspangen." Wenn Zähne fest im Kiefer sitzen und keine anderen Erkrankungen vorliegen, bieten sich speziell für Erwachsene verschiedene dezente Zahnspangenmodelle an. Solch unauffällige Varianten beeinträchtigen niemanden mehr in Beruf und Freizeit, ganz im Gegenteil. Amerikanische Stars wie Tom Cruise oder Faye Dunaway zeigten sich selbstbewusst mit ihren diskreten Spangen in der Öffentlichkeit. Sogenannte Brackets, Metallplättchen, die der Kieferorthopäde auf die Zähne klebt, stehen Patienten heutzutage in ihren Lieblingsfarben oder auch dezent und durchsichtig zur Verfügung. Außerdem gibt es Spangen mit Keramikbrackets, die durch ihre helle Farbe dem natürlichen Weiß der Zähne ähneln. Eine unauffällige Möglichkeit zur Zahnkorrektur bietet die Lingualtechnik. Bei dieser Spange bringt der Kieferorthopäde die Brackets auf der Rückseite der Zähne an und dadurch bleibt die Spange für Außenstehende unsichtbar. 4. "Eine Spange benötigt viel Pflege und lässt sich schwer mit Beruf und Freizeit vereinbaren." Insgesamt ist keine aufwändige Prozedur nötig. Gezielte und regelmäßig durchgeführte Handgriffe lassen sich unkompliziert in jeden Alltag integrieren. Wie allgemein üblich, Zähne mit festen Spangen regelmäßig nach jeder Mahlzeit gründlich reinigen, um Essensreste zu beseitigen und schädliche Plaqueansammlungen an den Brackets zu vermeiden. Auch bei Zwischenmahlzeiten sollten Patienten sich wenige Minuten Zeit nehmen, um die Kauwerkzeuge zu säubern. Hier verhelfen Orthobürsten mit ihren besonders angelegten Borsten zu einer schnellen und effektiven Reinigung. Für die Zahnzwischenräume leisten sogenannte Interdentalbürsten gute Dienste. Zahnseide oder Mundduschen entfernen auch hartnäckige Essensreste in schlecht zu erreichenden Partien. Allesamt Maßnahmen, die bei jedem Menschen fest zur Mundhygiene gehören sollten, um so die Zähne langfristig zu schützen. 5. "Zahnkorrekturen verursachen immer Schmerzen." Beschwerden werden individuell unterschiedlich stark wahrgenommen und klingen in der Regel zwei bis drei Tage nach Einbringung der festen Apparatur ab. Es kann zu einem verstärkten Druck- und Spannungsgefühl im Zahnbereich kommen, das manche Patienten als unangenehm empfinden. Gleiches gilt für Kaubeschwerden, die nach wenigen Tagen vorübergehen. Nach der ersten Eingewöhnungsphase gehen Probleme bei der Aussprache ebenfalls rasch zurück. Im weiteren Verlauf der Behandlung stellen Zahnspangen keinerlei Hindernis mehr für die aktive Teilnahme am Alltag dar, Patienten tragen ihre Spange ohne gravierende Beeinträchtigungen. | 11.12.2006 Mesotherapie: Natürlich und schonend gegen Falten und Co. Bei der Mesotherapie handelt es sich um ein etabliertes Verfahren zur Behandlung vielfältiger Krankheitsbilder. Es beruht auf dem Prinzip, die Heilmittel mittels Mikroinjektion möglichst nahe am Ort der Erkrankung einzubringen. Unter anderem eignet sich die Methode auch zur Hautverjüngung sowie zur Verbesserung des Hautbildes. In ihrer Hattinger Praxis für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und Plastische Operationen bietet Dr. med. Jihan Mohasseb die Mesotherapie als schonende und schmerzfreie Alternative zu Schönheitsoperationen an. Im Bereich der Ästhetischen Medizin kommt die Mesotherapie zur Behandlung von Cellulite sowie zur Hautverjüngung im Gesicht, am Hals und Dekolletee zum Einsatz. Je nach Anwendungsgebiet, spritzt der Arzt dafür revitalisierende, durchfeuchtende und fettschmelzende Wirkstoffe direkt in die Hautschichten ein. Um die Einbringung zu optimieren, arbeitet Mohasseb mit einem speziellen, auf dem Prinzip der Elektroporation basierenden Gerät. Mittels elektronischer Spannung öffnet es die Poren und ermöglicht so das Eindringen der Wirkstoffe unter die Haut - ohne die von Mesotherapie-Patienten oft als unangenehm empfundenen Nadelstiche. Dafür verwendet die Hattinger Ärztin eine stiftförmige Elektrode. Anschließend massiert sie die Wirkstoffe mit einem ebenfalls elektrisch geladenen, an einen Deoroller erinnernden, Roll-on in die Hautschichten ein. Beide Behandlungsschritte erfolgen abwechselnd, insgesamt 15 bis 20 Minuten. Durch die Frequenz der Spannung bestimmt Mohasseb, wie tief die Substanzen in die Hautschichten eindringen. Aufgrund der nachlassenden Produktion von Kollagen, Elastin sowie feuchtigkeitsbindende Substanzen kommt es ab dem 25. Lebensjahr zu einer Abnahme der Hautelastizität sowie eines verstärkten Feuchtigkeitsverlustes der Haut. An diesem Punkt setzt die Mesotherapie an. "Natürliche Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, Vitamine und Spurenelemente revitalisieren und durchfeuchten die Haut - mit dem Ergebnis, dass kleine Fältchen verschwinden und die Haut frischer und jünger wirkt", beschreibt Mohasseb die Wirkung der Methode. mehr über die Mesotherapie | 06.12.2006 Schönheitsoperationen ab 2007 teurer Mit der Mehrwertsteuererhöhung ab 1. Januar 2007 erhöhen sich die Preise für Ästhetisch-Plastische Eingriffe. Professor Dr. G. Björn Stark, Ärztlicher Direktor der Abteilung Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Freiburg und der Freiburger Erich-Lexer-Klinik: "Seit 2003 werden auch die Kosten für Operationen aus ästhetischer Indikation in vollem Umfang der Umsatzsteuer von 16 Prozent unterworfen." Ab 2007 erhöht sich die Mehrwertsteuer von 16 auf 19%. Interessant gestaltet sich der Vorteil, einen ästhetischen Eingriff noch in diesem Jahr vornehmen zu lassen, für Patienten, die größere Veränderungen planen. Trotzdem warnt Stark vor übereilten Schnäppchen-OPs: "Die Entscheidung, sich einer Ästhetisch-Plastischen Operation zu unterziehen, sollte wohl überlegt sein. Preisunterschiede können dafür kein Kriterium sein." Als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie rät Stark den Patienten, eher auf die Qualifikation des Chirurgen und eine umfassende Beratung zu achten. | New Scientist: Schönheitsoperationen verbessern nicht unbedingt das Wohlbefinden |
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