"In der Mammachirurgie nach Mammakarzinom ist fachübergreifende Kooperation gefragt", betont Professor Norbert Pallua, Tagungspräsident der gemeinsamen Jahrestagung von DGPRÄC und VDÄPC sowie Vizepräsident (Rekonstruktive Chirurgie) der DGPRÄC im Rahmen der Vorpressekonferenz anlässlich der Jahrestagung. Darüber hinaus ergänzt er, dass in Aachen noch die länderübergreifende Kooperation hinzukäme. Damit gewinne die von der Politik geforderte Integrierte Versorgung eine neue Qualität.
"Von der Diagnose des Karzinoms bis zum Wiederaufbau der Brust durchläuft die Patientin unterschiedlichste vorklinische und klinische Phasen", erläutert Professor Pallua. So sei neben Gynäkologen und Onkologen auch der Plastische Chirurg gefragt. In Aachen funktioniere diese Kooperation, dabei gebe die Intensität der Zusammenarbeit den Patientinnen eine besondere Sicherheit. "Patientinnen in der Euregio werden von ihren Operateuren bereits im Vorfeld darüber aufgeklärt, dass am Universitätsklinikum Aachen personelle und technische Ressourcen vorhanden sind, um die Brust mit körpereigenem Gewebe wiederherzustellen. Besonders häufig würden Patientinnen zum Wiederaufbau der Brust mittels DIEP-Flap eingewiesen.
Bei dieser Operation wird der Patientin ein ellipsenförmiger Haut-Fettgewebs-Lappen vom Bauch entnommen und zur Brust geformt. In feinster mikrochirurgischer Technik werden die Blutgefäße freipräpariert und an der Brustwand wieder angeschlossen. "Aber nicht jede Frau ist eine geeignete "Kandidatin" für diese Operation. So ist die lange Narkosedauer für Patientinnen mit schweren Herz- und Kreislaufproblemen oder anderen schweren Begleiterkrankungen nicht empfehlenswert", schränkt Professor Pallua ein. Vorteil des DIEP-Flap sei ein sehr ansprechendes ästhetisches Ergebnis und eine straffe Bauchdecke erläutert Professor Pallua, der in der RWTH Aachen mit seinem Team jede Woche mindestens einen DIEP-Flap operiert.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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