Die Verbrennungsbehandlung befindet sich in Deutschland auf höchstem internationalen Standard. Hierfür zeichnen vor allem Verbrennungszentren verantwortlich, deren Geschichte mit der Einrichtung entsprechender Zentren in und um Ludwigshafen 1968 begann. Durch die Konzentration von intensivmedizinischem Wissen und plastisch-chirurgischer Kompetenz ist es gelungen, die Überlebensraten in den letzten drei Jahrzehnten signifikant zu steigern.
Moderne Behandlungskonzepte bestehen noch heute in einer sehr frühen Ernährung des Patienten auf natürlichem Weg, der frühen Entfernung allen verbrannten Gewebes, was nicht spontan selbst heilt, um die immer drohende Infektionsgefahr zu vermindern, eine verbesserte Überwachung des Herz-Kreislaufsystems und eine frühe Wiederherstellung der verbrannten Hautflächen. Hierzu werden alle Instrumente der Plastischen Chirurgie eingesetzt, von der einfachen Hauttransplantation bis zu komplexen mikrochirurgischen Operationsverfahren.
Dienen diese Maßnahmen in der Frühphase nach der Verbrennung dazu, das Überleben des Patienten zu sichern, so werden sie in der sekundären Rekonstruktionsphase vor allem verwendet, um optimale funktionelle und ästhetische Ergebnisse zu erzielen. Gerade die Rekonstruktion hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und die Ergebnisse nach Wiederherstellung von Nasen, Ohren oder auch der Hände sind deutlich besser geworden und verhelfen so den Patienten zu einer bisher nicht gekannten Lebensqualität.
Gleichzeitig setzen aber auch an diesem Punkt die zukunftsgerichteten Forschungen an. Ungeachtet aller Verbesserungen der plastisch-chirurgischen Rekonstruktionstechniken, sind wir noch immer von der Situation weit entfernt, die Ausgangssituation herstellen zu können. Hier liegen die Hoffnungen zukünftig auf der Entwicklung verbesserter synthetischer Hautersatzmaterialien und der Möglichkeit, Gesichter als Ganzes wieder herstellen zu können, wobei die technischen Probleme hierbei gelöst sind, aber ethische und immunologische Probleme derzeit noch im Vordergrund stehen.
Um weiter verbesserte Überlebensraten zu erzielen, richten sich die Forschungen auf die Grundlagen der systemischen Infektionen, die eine lebensgefährliche Bedrohung darstellen, wobei sich in den letzten Jahren ein immer besseres Verständnis für die patho-physiologischen Zusammenhänge entwickelt hat. Die Behandlung schwerer Verbrennungen hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, aber die Plastischen Chirurgen hoffen, dass mit den jetzt laufenden Forschungen noch einmal in eine andere Dimension der Behandlung und ihrer Ergebnisse vorgestoßen werden kann. (Prof. Dr. Günter Germann, Ludwigshafen)
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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