Dies werde mit der Anwendung von in anderen operativen Fächern schon lange gebräuchlichen endoskopischen, minimalinvasiven Techniken in der ästhetische Chirurgie möglich, berichtet Professor Dr. Axel-Mario Feller, Vizepräsident "Ästhetische Chirurgie" in der DGPRÄC und Vorsitzender der VDÄPC. Dabei eigne sich das schonende Verfahren insbesondere für die ästhetische Gesichtschirurgie, schließlich liege es auf der Hand, dass hier atraumatisches Vorgehen und narbenarme Techniken besonders gefragt seien.
"Während beim konventionellen Augenbrauen-, Stirn- und Schläfenlift ein Schnitt von einem Ohr zum anderen notwendig ist, kann beim endoskopischen Verfahren über mehrere ca. 1,5 cm lange Inzisionen etwa zwei Zentimeter hinter der Haargrenze der gleiche Effekt erzielt werden, wie beim konventionellen Verfahren", erläutert Professor Feller und ergänzt, dass dieses Verfahren eine besonders hohe Akzeptanz bei den Patienten habe, da nur kleine Narben unter dem Haar zurückblieben. Somit entfalle das stigmatisierende Narbenbild eines konventionellen Facelifts, was besonders für junge Patienten von Bedeutung sei.
"Hinzu kommt, dass das Risiko von Komplikationen extrem gering ist", ergänzt Feller. Gleiches gelte für ein Midfacelift, wobei hier die Gruppe idealer Patienten eingeschränkt sei. "In Frage kommen Patienten zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr ohne Hautüberschuss und mit straffer Gesichtshaut", ergänzt der Plastische Chirurg und berichtet, dass bei diesen Patienten endoskopisch abgesacktes Wangenfett mit einer Abflachung der Jochbeinregion, hängende Mundwinkel und betont vertiefte Nasolabialfalten korrigiert werden könnten. Ein weiterer Vorteil sei, dass den Patienten in der Folgezeit sämtliche konventionelle Facelifttechniken noch offen ständen.
"Endoskopische Verfahren ermöglichen aber auch in anderen Bereichen der ästhetischen Chirurgie ein schonendes Vorgehen. So lässt sich endoskopisch abklären, ob ein Implantat unversehrt ist, Kapselfibrosen lassen sich endoskopisch sprengen und auch bei Brustvergrößerung und Bauchdeckenstraffung ist nun dank der Endoskopie ein narbenarmer Eingriff möglich", zeigt sich Professor Feller begeistert und ist sich sicher, dass in Zukunft weitere Anwendungsmöglichkeiten erschlossen würden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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