Chronische Venenerkrankungen unterschiedlichen Grades treten altersabhängig bei immerhin 50 bis 80 Prozent der deutschen Bevölkerung auf. Die entsprechenden Behandlungskosten geben diesem Krankheitsbild eine große sozialmedizinische Bedeutung.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer und klagen doppelt so oft über Beschwerden, bei denen das Venenleiden als ursächlich anzusehen ist. Neben funktionell bedingten Symptomen (zum Beispiel Knöchelödemen) spielen dabei natürlich die sichtbaren Krampfadern eine wichtige Rolle. Nur die rechzeitige und effiziente Behandlung schützt den einzelnen Patienten vor Komplikationen bzw. Folgeerkrankungen: Entzündung, Hautgeschwür ("offenes Bein"), Thrombose.
Eine gründliche Diagnostik ist unabdingbare Voraussetzung für jede therapeutische Maßnahme. Im Mittelpunkt steht die stadiengerechte operative Sanierung der krankhaft veränderten Venen. Plastische Chirurgen haben oft mit den komplizierten Weichteilschäden zu tun, die als Spätfolge von nicht oder falsch behandelten Varizen auftreten und die Lebensqualität beeinträchtigen sowie die Kostenträger schwer belasten.
Hier kann der qualifizierte Facharzt dem Patienten ein effektives funktionelles Resultat bei unauffälligen Narben anbieten. Medikamente, physikalische Therapie und Kompressionsbehandlung unterstützen den postoperativen Heilungsverlauf. Lediglich kleine, isolierte Seitenäste sind einer Verödungstherapie (Sklerosierung) zugänglich. Die Lasertherapie ermöglicht eine hautschonende Beseitigung kleinster Venenerweiterungen, den Besenreiser. Diese haben zwar meist keinen eigentlichen "Krankheitswert", sind aber vor allem für Frauen, die gern "Bein zeigen", kosmetisch überaus störend.
Häufig führt nur die sinnvolle Kombination der genannten Therapieoptionen zu den gewünschten optimalen Ergebnissen. Für den Patienten ist es natürlich besonders angenehm, wenn die gesamte Behandlung in einer fachärztlichen Hand bleiben kann. (Dr. Ralph-Michael Kehrbein, München)
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Krampfadern, Phlebologie, Venen,