Die Behandlung von Krampfadern ist bisher schmerzhaft und langwierig. Mittels seiner kathetergestützten Sklerosierungsmethoden schafft Dr. med. Uli Taucher in seiner Münchener Klinik für Beinleiden jetzt schnell und unkompliziert Abhilfe. Anstatt herkömmlicher operativer Eingriffe, die den gesamten Organismus stark beeinträchtigen, wird ein hauchdünner Katheter (ca. 2,5 mm) in die erkrankte Vene eingeführt und entweder durch einen speziellen Mikroschaum (mit steriler Luft aufgeschäumtes Verödungsmittel) oder einer punktgenauen Laserfrequenz längsseitig verödet. Die Methode der kathetergestützten Schaumsklerosierung wendet Dr. Taucher nach eigenen Angaben als einziger Arzt in Süddeutschland an.
Millimeterarbeit: Zunächst ist lediglich ein winziger Stich am Bein notwendig, um den Katheter einzuführen. In einem weiteren Schritt wird der Katheter nun sehr langsam bis zum Zielbereich in der Leiste oder Kniekehle vorgeschoben. Hierbei kontrolliert Dr. Taucher den minimal-invasiven Operationsprozess über den Bildschirm eines Ultraschall-Farb-Duplexgerätes. Somit wird sichergestellt, dass der Katheter exakt nur den erkrankten Bereich der Vene affektiert, nicht über sein Ziel hinausschießt und tieferliegende Venen verletzt. Als nächstes wird Mikroschaum in die Vene injiziert bzw. die Krampfader per Laserstrahl verödet. Wie funktioniert das genau?
Die Schaumverödung: Denken Sie einfach an Milchschaum. Wenn Sie einen Latte Macchiato schlürfen, bleibt der Schaum im Strohhalm ja auch rundum kleben während Milch sofort abperlt. Wenn der Schaum jetzt den Wirkstoff enthalten würde, so wirkt dieser durch die längere Verweildauer im Strohhalm bzw. in der Vene optimal. Der Mikroschaum vermischt sich schließlich nicht wie eine Flüssigkeit mit dem Blut, sondern verdrängt dieses völlig - wodurch mit einer einzigen Injektion ein ganzes Bein ambulant und schmerzfrei behandelt werden kann.
Die Laser-Therapie: Ähnlich verläuft die Verödung mit dem Laser. Auch hier sorgt der von Dr. Taucher eingeführte Katheter für die Exaktheit der Behandlung. Er funktioniert als Führungsmedium für eine sogenannte Laser-Faser (mit hauchdünnen 0,6 mm!) die schrittweise in den Katheter eingeführt wird. Dies lichtleitende Faser leitet wiederum den Diodenlaserstrahl (Wellenlänge: 810 nm) entlang der erkrankten Vene. Durch die exakt bemessene Hitzeeinwirkung wird die Gefäßinnenwand derselben thermisch verschlossen.
Beide Behandlungsmethoden der kathetergesteuerten Sklerosierung erfolgen vollständig ambulant; eine Narkose bzw. ein langwieriger Klinikaufenthalt ist also nicht notwendig. Der Patient verlässt die Klinik unmittelbar nach dem Eingriff zu Fuß und ist bereits am nächsten Tag wieder für Beruf und Freizeitaktivitäten voll belastbar. Deswegen ist diese Methode gerade auch für Patienten attraktiv, die sich Krampfadern aus ästhetischen Gründen entfernen lassen wollen und bisher immer das Operationsrisiko scheuten.
Für Venen ist sind Bewegungsmangel, stundenlanges Sitzen und Stehen Gift! Nicht selten führt dies zur Einschränkung ihrer Funktion und damit zu starken Beschwerden: Bei Reisen wird das Leiden besonders deutlich, wenn unschöne Krampfadern hervortreten - die Beine werden schwer und schmerzhaft und die Knöchel schwellen an. Verantwortlich sind geschwächte Gefäße, in denen sich das Blut staut. Lange Bus- und Flugreisen begünstigen durch mangelnde Bewegung und stark angewinkelte Knie - verbunden mit zu wenig Flüssigkeit und niedrigem Luftdruck über Stunden hinweg - die Entstehung unschöner Besenreiser, Krampfadern und damit die Gefahr einer Reisethrombose. Krampfadern sind also kein ausschließlich kosmetisches Problem!
Dr. Uli Taucher gibt als Leiter der Beinklinik in München wertvolle Anregungen, um das Risiko entscheidend zu minimieren: Generell gilt: Reisende sollen viel trinken! Dabei sind entwässernde Getränke wie Alkohol, Kaffee oder schwarzer Tee zu meiden, ebenso wie einengende Kleidung. Bewegung hilft den Blutstrom zu fördern; dabei reichen manchmal schon kreisende Bewegungen oder das Wippen der Füße im Sitzen.
Bei langen Flug- oder Zugreisen einfach mal im Gang auf und ablaufen. Auch Kompressionsstrümpfe helfen, ein Ausweiten der Beinvenen zu verhindern. Der Druck des Kompressionsstrumpfes unterstützt die Beinmuskulatur bei Ihrer Pumparbeit und entlastet die Venen. Schwangere sollten zur Vorbeugung immer Stützstrümpfe tragen, da sie allein durch das erhöhtes Blutvolumen im Körper ihre Venen stärker belastet sind. Als venenwandstabilisierende Medikamente werden Rosskastanien-präparate empfohlen; die Einnahme sollte mindestens eine Woche vor Reiseantritt beginnen.
Gut zu wissen: Patienten mit erhöhtem Risiko haben die Möglichkeit, sich noch kurz vor dem Flug eine medikamentöse Prophylaxe spritzen zu lassen. Die Münchener Beinklinik empfiehlt Betroffenen auch eine Behandlung von Besenreisern und Krampfadern mittels Schaumsklerosierung vor Reiseantritt, um beispielsweise die Gefahr der Entwicklung von Thrombosen während des Flugs zu vermeiden. Das besonders behutsame Verfahren erfolgt ohne Schnitte, ohne Narkose und ohne Schmerzen.
Der Patient kann die Klinik noch am Tag der Behandlung zu Fuß verlassen und ist am nächsten Tag wieder voll belastbar. Durch minimalinvasive Methoden wird die Wunde so klein wie möglich gehalten, um eine rasche Heilung zu gewährleisten. Dr. Taucher rät, diese Behandlung besser einige Wochen vor Reiseantritt einzuplanen, damit der Nachkontroll-Termin einem sicheren und erholsamen Urlaub nicht im Wege steht.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
KVenenmedizin: Schonende Entfernung von großen Krampfadern durch kathetergesteuerte Laser- und Schaumverödung,