Die Straffung der erschlafften Bauchhaut, gerade auch nach Gewichtsabnahme oder bei ausgeprägter regionaler Fettansammlung im Ober- und Unterbauch, ist neben der Fettabsaugung einer der häufigsten plastisch-ästhetischen Eingriffe. Die traditionelle Methode besteht in der Hebung der gesamten Bauchhaut und üblicherweise in der Entfernung des Hautbezirks zwischen Nabel und Schamberg. Die gehobene Bauchhaut wird dann nach unten gezogen und so in der Regel eine deutliche Straffung erzielt.
Bleiben bei diesen Verfahren Fettansammlungen im Bereich des Rippenbogens, der Flanken und oberhalb des Nabels zurück, so ist das ästhetische Gesamtergebnis nicht befriedigend. In den Zentren für Plastische Chirurgie wurden deshalb verfeinerte Methoden entwickelt, um dauerhaft eine straffe Bauchwand zu erreichen. Professor Günter Germann, Ärztlicher Direktor der ETHIANUM Klnik Heidelberg sowie Honorarprofessor für Plastische und Handchirurgie der Universität Heidelberg, beschreibt die "All-inclusive-Abdominoplastik" wie folgt:
Nach Hebung der gesamten Bauchhaut wird die sehr häufig erschlaffte Muskulatur durch starke, vom Körper auflösbare Nähte gerafft und so das Muskelgerüst der Bauchdecke verstärkt. Danach werden die Bezirke oberhalb des Nabels mit so genannter Tumeszenz-Lösung infiltriert. Nach Entfernung des überschüssigen Hautbezirks im Unterbauch und vorläufiger Naht der tieferen Hautschichten werden dann die Bezirke am Rippenbogen, oberhalb des Nabels und an beiden Flanken abgesaugt.
Danach wird der Nabel neu eingenäht und die natürliche Kuhle zwischen Rippenbogen und Nabel "Champagner-Rinne" durch Saugung nachgebildet. Als letzter Schritt erfolgt die angleichende Saugung vom Übergang von der Bauchhaut zum Schamberg und im Bereich der Flanken.
Die Kombination der oben beschriebenen Einzelschritte wurde lange Zeit mit Misstrauen betrachtet, führt Germann aus. Dies liege vor allem daran, dass man eine bedrohliche Minderung der Durchblutung der Bauchhaut durch die zusätzliche Infiltration mit Tumeszenz-Lösung und damit eine erhöhte Wundheilungsstörung befürchtete.
Die bisherigen Ergebnisse, auch in der Klinik von Professor Germann in Ludwigshafen, hätten diese Befürchtungen nicht bestätigt, so dass den Patienten heute ein Operationsverfahren angeboten werden kann, was allenfalls minimalste Nachkorrekturen erfordert und durch die Kombination von Muskel- und Hautstraffung sowie Fettabsaugung exzellente ästhetische Ergebnisse liefere.
Professor Günter Germann, Ärztlicher Direktor der ETHIANUM Klnik Heidelberg sowie Honorarprofessor für Plastische und Handchirurgie der Universität Heidelberg. Er gehört dem Vorstand der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen an und vertritt diese im Berufsverband der Deutschen Chirurgen. |
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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