Wer glaubt, nur junge Menschen achten auf ihr Äußeres oder denken über Veränderungen am Körper oder im Gesicht nach, der irrt. Denn: Mehr als die Hälfte der Patienten plastischer Chirurgen sind älter als 50 Jahre. In dieser Altersgruppe stehen Eingriffe im Gesichtsbereich ganz oben auf der Wunschliste.
Der plastische Chirurg Dr. med. Karl-Gustav Bräutigam sieht den Wunsch nach einem jugendlichen Aussehen in der steigenden Lebenserwartung und dem Bedürfnis nach zunehmender Lebensqualität begründet. "Meine Patienten fühlen sich häufig deutlich jünger als sie aussehen, sind privat und auch beruflich sehr aktiv und wollen sich mit dem optischen Alter nicht abfinden", erklärt der Chefarzt der Holstentor-Privatklinik in Lübeck.
Mit zunehmendem Alter geht die Elastizität der Haut verloren, Mimikfalten entstehen. Zusätzlich erschlafft die Muskulatur des Unterhautgewebes, die Haut beginnt zu hängen. Faktoren wie natürliches oder künstliches Sonnenlicht, falsche Ernährung oder Rauchen beschleunigen den Alterungsprozess der Haut. Auch die genetische Veranlagung des Bindegewebes spielt eine entscheidende Rolle.
Ob und in welchem Alter eine Faltenbehandlung oder ein Face-Lift durchgeführt wird, richtet sich nach individuellen Wünschen. Für jedes Problem bietet die ästhetische Chirurgie inzwischen die passende Lösung. Je nach Alter und Grad der Hautalterung stehen den Chirurgen verschiedene Verjüngungs-Möglichkeiten zur Verfügung. Einzelne, tiefe Falten, die bereits im Alter von 30 Jahren auftreten können, verschwinden durch eine Unterspritzung direkt in die Falte.
Körpereigene Materialien wie Eigenfett und biologische, körperähnliche Stoffe wie Hyaloronsäure eignen sich für die Aufpolsterung senkrechter Zornesfalten auf der Stirn oder tiefer Nasolabialfalten im Nasen-Lippenbereich. Botulinumtoxin (Botox) lähmt die Funktion bestimmter mimischer Muskeln und lässt beispielsweise die Zornes- und Denkerfalten auf der Stirn verblassen.
All diese Methoden erfordern eine Auffrischung nach 4 bis 6 Monaten. Bei feinen Knitterfältchen um den Mund herum lasern Mediziner oder schleifen die obere Hautschicht ab. Dr. Bräutigam bevorzugt in seiner Lübecker Klinik die Behandlung per Diamantschleifer, da die Rötung und das Risiko nässender Wunden im Vergleich zur Lasertechnologie deutlich geringer ausfallen. Mehr als 3 Jahre bleibt das Ergebnis erhalten, bei Bedarf ist eine Wiederholung möglich.
Hängt die Haut bereits, bieten sich verschiedene Möglichkeiten des Face-Lifts an. Ein Stirn-Lifting - endoskopisch oder durch Schnitt am Haaransatz - hebt die Augenbrauen an und glättet die Zornesfalten, der Gesichtsausdruck wirkt deutlich freundlicher und jünger. Patienten im Alter von 40 bis 50 Jahren entscheiden sich häufig für ein Mini-Lifting im Bereich der Schläfen. Bei einem Wangen-Hals-Lifting strafft der Chirurg die Haut in diesen Regionen und bringt das abgerutschte Fettgewebe wieder an die richtige Stelle.
Frauen im Alter von über 50 Jahren empfiehlt Dr. Bräutigam aufgrund der fortgeschrittenen Hautalterung und Erschlaffung des Gewebes meist ein großes Face-Lifting, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. In diesen Fällen strafft der Arzt Schläfen, Wangen und Hals auf einmal, verlagert zusätzlich auch die Muskulatur in der zugehörigen Bindegewebeschicht (SMAS) und erreicht damit einen Verjüngungseffekt von etwa 10 bis 12 Jahren.
Der erzielte Vorsprung hält ein Leben lang. Ein Face-Lifting - die Königsdisziplin der ästhetischen Chirurgie - erfordert großes Können, langjährige Erfahrung und hohes ästhetisches Empfinden des Operateurs, um ein operiertes oder gar maskenhaftes Aussehen zu verhindern. Als unverzichtbare Basis für ein zufriedenstellendes Ergebnis für Arzt und Patient gilt das individuelle und ausführliche Beratungsgespräch.
"Mein Patientenklientel in diesem Bereich besteht überwiegend aus Frauen, aber das starke Geschlecht holt auf. Männer kämpfen häufig mit Schlupflidern oder Tränensäcken und entscheiden sich daher für Lidkorrekturen", erläutert Dr. Bräutigam.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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