Plastische ChirurgieFAQ
Patienten fragen, Experten antworten...
Ohren-OPs
Ohren-OPs pro Jahr kann man von Erfahrung sprechen? Der Sohn meiner Freundin hat sich seine Ohren anlegen lassen und die ganze Familie ist entsetzt über das Ergebnis. Der Arzt hat ein Ohr nun nachkorrigiert, aber der junge Mann hat wieder fast einen Nervenzusammenbruch erlitten, als er das Ergebnis sah. Auch die Mutter ist entsetzt, da das Ohr in der Mitte sehr stark anliegt oben und unten aber nicht. Nun will er wieder für eine OP sparen, für die erfolgte hat er fast zwei Jahre auf alles verzichtet. Gibt es nicht die Möglichkeit zu reklamieren? Von dem gleichen Arzt (HNO) will er sich nicht noch einmal operieren lassen, da das Vertrauen zu stark gestört ist. Können Sie mir bitte einen Tipp für ihn geben! Leider hatte er mit seinen Eltern nicht über seine psychischen Probleme wegen der abstehenden Ohren während seiner Kindheit gesprochen. Nun ist er älter als 17, hat kein Geld mehr und Angst vor einer Depression. Die Eltern können ihn finanziell auch nicht unterstützen.
Dr. Bucher: Feste Zahlenangaben gibt es nicht. Da die ärztliche Behandlung durch einen Dienstleistungsvertrag und nicht durch einen Werksvertrag erbracht wird, besteht keine Reklamation bezüglich des Ergebnisses. Wenn Sie aber einen Behandlungsfehler vermuten, bleibt Ihnen nur der Rechtsweg. Ansonsten müssen Sie für die Kosten der Korrektur bei einem anderen Arzt erst einmal selbst aufkommen.
Ohren anlegen im Ausland
Hallo, ich (20) wollte mir die Ohren anlegen lassen. Ich habe im Fernsehen gesehen wie sich 2 Frauen in Tschechien haben operieren lassen. Natürlich ist die Angst noch ziemlich hoch sich im Ausland operieren zu lassen.Ich habe jedoch gehört das sich auch Ausländische Chirurgen irgendwo >eintragen lassen müssen, genau wie die deutschen Ärzten.Wo kann man das nachsehen, speziell in Bezug auf Ausländische Ärzte? Oder würden Sie völlig davon abraten sich im Ausland operieren zulassen?
Dr. Bucher: Aus den allseits bekannten Gründen würde ich von einer Operation abraten. Bei den meisten Operationen ist eine gewisse Nachsorge notwendig. Die Reisekosten würden dann bald die Preisersparnis aufwiegen. Ärzte müssen sich weder im Ausland noch im Inland irgendwo eintragen lassen. Es ist jedoch nützlich, um überhaupt gefunden zu werden. Es lohnt sich kaum die Risiken einer Operation im Ausland in Kauf zu nehmen.
Ohren anlegen zum Xten Mal
Ich hab seit meiner Geburt abstehende Ohren und entschloss mich deshalb vor gut 1,5 Jahren diese anlegen zu lassen. Jedoch gingen die Ohren nach 2 bis 3 Monaten "wieder auf", sprich sie standen wieder ab, zwar nicht ganz so extrem, aber trotzdem. Daraufhin habe ich mich ein halbes Jahr später nocheinmal (jedoch in einer anderen Klinik) operieren lassen. Nun war ich über ein Jahr durchaus zufrieden mit dem Ergebnis Jedoch glaube ich dass die Ohren jetzt schon wieder etwas mehr abstehen ,wenn auch nicht so arg. Daher meine Frage: Wie oft kann man das machen? Also könnte man Ohren theoretisch auch ein 3. mal anlegen lassen? Und würde das die Krankenkasse, was sie bei den beiden Malen davor tat, nocheinmal übernehmen.Ich bin inzwischen 15Jahre alt.
Dr. Bucher: Normalerweise muss der Eingriff nur einmal durchgeführt werden, zumindest bei meinen Patienten. Die Krankenkasse wird das auch so sehen und sicher die Kosten nicht noch einmal übernehmen. Vielleicht sollten Sie mal jemanden aufsuchen, der wirklich was davon versteht.
Nur ein Ohr steht ab
Ich bin 20Jahre alt und habe ein abstehendes linkes Ohr, das rechte Ohr ist ganz gut angelegt und schön, gerade aber das linke ist oben ein etwas abstehend und dadurch sieht das Gesicht auch so unsemetrisch aus. Geht das dass man nur ein Ohr genauso aussehen lässt wie das andere und nicht gleich beide operiert? Und dann wollt ich noch wissen wie groß die Narbe wird und ob man sie nachher auch noch gut sehen wird oder eher nicht? Könnte man vielleicht die Narbe auch mit einem Laser wegmachen lassen oder darf das nur genäht werden?
Dr. Bucher: Es ist niemals möglich bei Operationen an paarigen Organen, eine absolute Symmetrie zu erreichen. Die Narbe ist normalerweise hinter dem Ohr und deshalb unproblematisch. Narben können prinzipiell nicht weggemacht, sonder nur verbessert werden. Der Laser ist nur gelegentlich eine gute Methode zur Verbesserung. Normalerweise ist die Wundnaht die bessere Möglichkeit.
Ohren anlegen und hören
Ich bin 21 Jahre alt, meine abestehenden Ohren stören mich schon seit einigen Jahren. Jetzt hab mich schon ein wenig über die Kosten informiert. Könnten Sie mir einen Weg aufweisen, wie ich die Krankenkasse dazu bringen könnte, die Kosten zu übernehmen, da ich schon mitbekommen habe, dass die Krankenkasse nur bis 17 Jahre zahlt? Kann man nach dem Ohrenanlegen noch genauso viel und gut hören wie davor?
Dr. Bucher: Das Ohrenanlegen ist und bleibt ein ästhetischer Eingriff, der normalerweise selbst zu bezahlen ist. Bei Kindern und Jugendlichen machen die Krankenkassen Ausnahmen. Ich sehr deshalb keine Möglichkeit, die Krankenkassen irgendwie zu beeinflussen. Psychische Probleme können Sie auch nicht anführen. Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts sind psychische Störungen durch Psychotherapie zu behandeln und nicht durch Operationen. Außerdem besteht das Problem schon seit 21 Jahren und hat bisher nicht zu einer Operation geführt. Das Hörvermögen wird üblicherweise durch den Eingriff nicht beeinträchtigt.
Ohren anlegen zum zweiten Mal
Ich mache mir Gedanken darüber, noch mal meine Ohren anlegen zu lassen. Es gibt ein Verfahren, wo die Ohren mit einem Faden leicht nach hinten gestraffen werden. Im Alter von 5 Jahren, wurden bereits meine Ohren neu geformt und angelegt. Ich wurde trotzdem gehänselt und habe nie gerne meine Ohren gezeigt. Mittlerweile bin ich 24 Jahre alt. Ich tragekeine hochgesteckten Haare, gehe nicht schwimmen ect. Jetzt würde ich gerne dieses neue Verfahren ausprobieren und möchte wissen, ob die Krankenkasse dies in meinem Falle übernimmt oder zum Teil die Kostenübernehmen würde. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, wie hoch würden für mich die Kosten sein?
Dr. Bucher: In Ihrem Alter wird die Krankenkasse wahrscheinlich nicht die Kosten übernehmen, zumal sie ja den Eingriff ja schon einmal bezahlt hat. Sie können für einen solchen Eingriff für beide Ohren ambulant in örtlicher Betäubung ca. 1500,-- Euro plus gesetzliche Mehrwertsteuer rechnen. Ich selbst verwende eine kombinierte Technik aus Knorpelschwächung und Nähten mit Schnitt hinter dem Ohr. Dadurch erhalte ich konstant gute Ergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit. Es gibt also keinen Grund für mich eine neue Technik anzuwenden, deren Langzeitergebnisse nicht bekannt sind. Mir ist es lieber, dass die Ohren durch körpereigenes Gewebe (Narbe) in Position gehalten werden als nur durch Fäden, die auch reißen können (es sind solche Fälle bekannt).
Ohren anlegen bei wieviel Abstand
Ab wann kann man von abstehenden Ohren sprechen, also ab welchem Abstand vom Kopf wäre eine OP sinnvoll?
Dr. Bucher: Normalerweise besteht ein Abstand der Helix vom Warzenfortstatz von ca. 18 mm. Eine genaue Definition, ab wann Ohren abstehen, gibt es nicht. Da mit abstehenden Ohren keine funktionellen Beeinträchtigungen verbunden sind, ist die Operationsindikation allein vom ästhetischen Empfinden des Patienten abhängig.
Ohren anlegen und Infektionsgefahr
Ich bin 15 Jahre alt und habe nächste Woche einen Termin, um mir die Ohren anlegen zu lassen. Kann ich nach der OP das Stirnband für ca.10 bis 20 Minuten abnehmen, um mir die Haare zu waschen? Und wie lange dauert so eine Operation ungefähr? Wie kann ich eine Infektion vermeiden?
Dr. Bucher: Mich verwundert sehr, dass Ihnen Ihr Operateur diese Fragen nicht beantwortet hat, zumal Sie schon nächste Woche einen Op-Termin haben. In einem ausführlichen Beratungsgespräch sollten diese Fragen eigentlich vorab geklärt werden. Meine Patienten bekommen für die ersten 2 Wochen einen Verband und sollten in dieser Zeit die Haare nicht waschen. Danach kann das Stirnband selbstverständlich zu diesem Zweck abgenommen werden. Etwa 45 Minuten OP-Zeit werden benötigt, also 1,5 Stunden insgesamt. Um eine Infektion zu vermeiden, verordne ich meinen Patienten für etwa 1 Woche ein Antibiotikum in Tablettenform. Zusätzlich verabreiche ich kurz vor der Operation über einen Venenzugang ein Antibiotikum als Infusion, um während der Operation bereits einen hohen Gewebespiegel des Antibiotikums zu erhalten. Mit dieser Vorgehensweise habe ich in den letzten Jahren keine Infektionen gesehen.
Ohren anlegen - mit Operations-Ergebnis nicht zufrieden
Wenn nach einer Ohren-OP - die dem Anlegen der Ohren diente - nach einem Monat das Ohr nicht in zufriedenstellender Weise anliegt bzw. wieder leicht absteht und nicht in gewünschtem Maße angelegt wurde, kann der Patient dann eine nochmalige, kostenfreie Durchführung der OP verlangen oder obliegt das der Kulanz des Arztes? Was kann man tun?
Dr. Bucher: Bei der medizinischen Behandlung handelt es sich um einen Dienstleistungsvertrag und nicht und einen Werkvertrag, d.h. es gibt keine Erfolgsgarantie, sondern nur die Verpflichtung, dass der Eingriff entsprechend der ärztlichen Kunst durchgeführt wird. Wenn Sie also dem Arzt keine Fehler nachweisen können, obliegt es wirklich der Kulanz des Arztes, ob der eine Korrektur gratis durchführt.
Frage zu "abstehenden Ohren":
Ich (16 Jahre) habe leider seit meiner Geburt abstehende Ohren und es belastet mich sehr. Ich trage zum Beispiel keine zusammengebundenen Haare, weil es mir so unangenehm ist. Welche Kosten würde eine normale Krankenkasse übernehmen, wenn ich mir Ohren anlegen lassen wollte?
Dr. Bucher: Abstehende Ohren können auch objektiviert werden. Normalerweise ist der Abstand der Helix vom Warzenfortsatz etwa 18 mm. Bei abstehenden Ohren liegt er deutlich darüber. Wahrscheinlich würde die Krankenkasse die Kosten übernehmen. Sie sollten einfach mal nachfragen. Auf jeden Fall brauchen Sie die Unterschrift der Eltern für die Operationseinwilligung, bis Sie 18 sind.
Frage zu "Segelohren":
Ich bin 21 jahre alt. Leider habe ich seit meiner Geburt Segelohren, die mich schon seit der Pubertätzeit sehr belasten. Ich bin nebenberuflich Showtänzerin: immer wenn ich in den Spiegel schaue, kommt mir nur der eine Gedanke in den kopf, wie hässlich mich die Ohren machen. Ich wünsche mir schon seit langem eine Operation, die mich endlich selbstbewusster macht, doch leider kann ich mir solch einen Eingriff nicht leisten, da ich Schülerin bin...
Dr. Bucher: Die einzige Möglichkeit ist, dass Sie mit der Krankenkasse sprechen, ob sie die Kosten übernimmt. Laut Sozialgesetzbuch muss eine Leistung, die zu Lasten der Krankenkasse durchgeführt wird medizinisch notwendig sein. Sie darf das Maß der notwendigen nicht überschreiten und muss ausreichend sein, um den Behandlungserfolg zu gewährleisten. Zur medizinischen Notwendigkeit kann auch eine starke psychische Belastung zählen. Sie müssten also ihre psychischen Probleme durch die abstehenden Ohren überzeugend rüberbringen.
Noch eine Frage zu "Segelohren":
Ich (18) habe ziemlich starke Segelohren. Ich mache mir deswegen nie einen Zopf, aber auch so sind die Ohren ständig zusehen. Ich möchte sie mir deshalb anlegen lassen. Nach der OP müsste ich ja ein Stirnband tragen. In der Schule (also 6 - 7 Stunden) wäre das aber nicht so schön. Könnteich es für diesen zeitraum abnehmen? Wie lange muss ich eigentlich im Krankenhaus bleiben? Und wie lange darf ich keinen Sport treiben?
Dr. Bucher: Wer ein gutes Ergebnis haben will, muss auch etwas dafür tun. Wenn Sie nicht dazu bereit sind, sollten Sie sich nicht operieren lassen. Der Eingriff wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Sie sollten 6 Monate keine Kampfsportarten oder Sportarten mit möglichen Zusammenstössen mit Gegnern betreiben.
Frage zum "Fadenmethode":
Ich habe gehört, das es ausser diesen blutigen Ohranlegeoperationen auch noch eine so genannte Fadenmethode gibt, bei der mit einem unter die Haut gebrachten Faden die Anthelixfalte neu geformt wird.
Dr. Bucher: Bei jeder Operation fließt etwas Blut, also auch bei der Ohranlegeplastik. Warum sollte daraus ein Nachteil entstehen. Bei der Operation werden Nähte angelegt, die die Anthelixfalte neu formen. Es handelt sich dabei um die Technik nach Mustardé. Die Fadenmethode ist also keine unblutige Methode, sondern nur einen Variation der Operationsmethode. Natürlich könnte man versuchen, die Fäden nur durch Stiche in der Haut zu legen. Aber erstens fließt dabei auch etwas Blut und zweitens sehe ich keine Vorteile in dieser Vorgehensweise.
Frage zum "Ohrläppchenkorrektur":
Ich (Mann, 28 Jahre) möchte mir gerne die Ohren anlegen lassen - ein erster Versuch vor Jahren hatte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Zudem aber auch meine Ohrläppchen verkleinern lassen. Kann die OP gleichzeitig und mit gleichen Kosten durchgeführt werden? Wie geht man bei der Verkleinerung von Ohrläppchen vor? Was kostet es, nur die Ohrläppchen anlegen zu lassen?
Dr. Bucher: Eine Ohrläppchenkorrektur kann gleichzeitig mit einer Ohrmuschelanlegeplastik durchgeführt werden. Das Vorgehen hängt vom Befund ab und kann nicht pauschaliert werden. Die Kosten hängen vom individuellen Aufwand ab und werden vorher vereinbart. Ich schätze mal dass bei einer Ohrmuschelanlegeplastik (ca. 1500,-- Euro) für die zusätzliche Ohrläppchenverkleinerung 700,-- Euro ausreichen müssten. Wenn nur die Ohrläppchenkorrektur alleine durchgeführt wird, ist es natürlich teuerer.
Frage zum "Ohren anlegen und Mindestalter":
Ich habe seid meiner Geburt abstehende Ohren und möchte sie gerne anlegen lassen. Ich werde seid der 6. Klasse nur noch Dumbo genannt, zwar habe ich viel Selbstvertrauen, aber ich kann mir nicht die Haare zusammen machen, weil ich mich so sehr schäme. Dieses Problem würde ich gerne aus der Welt schaffen. Ich werde im Dezember 14 Jahre alt. Kann ich mich schon operieren lassen und wie teuer ist das?
Dr. Bucher: Man operiert abstehende Ohren in der Regel vor der Einschulung. Ab dem 3. Lebensjahr sind die Ohren so weit entwickelt, dass eine Ohrmuschelanlegeplastik möglich ist. In Ihrem Fall wird der Eingriff sicherlich von der Krankenkasse übernommen. Die Operation kann sehr gut ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt werden, aber auch Wunsch natürlich auch in Vollnarkose.
Frage zum Thema "Zungenpiercing und Ohren anlegen":
Ich bin 24 Jahre alt und möchte mir gerne die Ohren anlegen lassen. Die OP wird ja mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Meine Frage ist nun, ob ich mein Zungenpiercing rausnehmen muss. Weiterhin wollte ich fragen, wieviel von den Haaren abgeschnitten werden muss?
Dr. Bucher: Ihr Zungenpiercing müssen Sie während des Eingriffes herausnehmen, da bei der Operation zur Blutstillung mit elektrischem Strom gearbeitet wird und es sonst zu Verbrennungen kommt. Vor oder bei der Operation werden keine Haare abgeschnitten.
Frage zum "Preise und Ohren anlegen":
Ich habe ich vor kurzen über eine Operation zum Thema "Ohren anlegen" informiert. Nun steht auf ihrer Seite, das so eine Operation ca. 1.500,- Euro kostet. Mir wurde in diesem privaten Institut aber ein Preis von ca. 3.000,- genannt! Ist dies arg überteuert?
Dr. Bucher: "1500,-- wird in etwa einem Privatpatienten für eine solche Operation berechnet. " 3000,-- halte ich für eine Ohrmuschelanlegeplastik eindeutig überteuert. Hier ist das Verhältnis von Preis zu Leistung nicht ausgewogen. Aber private Institute sind in der Preisgestaltung frei und können so viel verlangen, wie die Patienten (Kunden) bereit sind zu zahlen. Niedergelassene Ärzte sind aber verpflichtet nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abzurechnen, nach der sich in etwa der von mir genannte Preis ergibt.
Andere Frage zum "Preise und Ohren anlegen":
Ich würde gern meine Ohren anlegen lassen, aber ich habe überhaupt keine Vorstellung über Risiken und Preise...
Dr. Bucher: Bei Kindern und Jugendlichen bis zum 17. Lebensjahr handelt es sich in der Regel um Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenkassen. Erwachsene müssen den Eingriff in der Regel selbst bezahlen. Es fallen dann Kosten bei einem Eingriff in örtlicher Betäubung von ca. 1.500,-- Euro an. Es gibt die insgesamt seltenen Risiken jeder Operation, nämlich Infektion, Wundheilungsstörung, Nachblutung. Nach der Operation muss für einige Wochen ein Stirnband getragen werden, das ein Abklappen der Ohren verhindert. Ansonsten kann es zu einem so genanntes Rezidiv (erneutes Abstehen) kommen.
Weitere Frage zu Ohren anlegen und Auslandsbehandlung
Ich bin 19 Jahre alt und habe schon mein ganzes Leben lang abstehende Ohren. Belastet hat es mich eigentlich nur als Kind bzw Jugendlicher. Aber Selbstbewusstsein kann ja auch wachsen. Trotzdem interessiere ich mich für ein OP. Natürlich habe ich mich schon einigermaßen gut informiert und dabei doch sehr große Preisunterschiede gefunden. Ich auch Kliniken gefunden die es für 600 Euro anbieten. Allerdings in Tschechien. Dort arbeiten deutsche und tschechische Chirurgen mit der gleichen Technik wie hier in Deutschland. Allerdings habe ich doch Bedenken einen medizinischen Eingriff in einem "Ostblock-Land" durchführen zu lassen. Sind meine Bedenken gerechtfertigt und von einem Eingriff abzuraten oder wäre es bedenkenlos? Können nach einer OP auch gesundheitlich Schäden auftreten wie, geringfügiger oder ganzer Verlust der Hörfähigkeit oder ist das einzige Risiko das erneute Abstehen der Ohren? Wie hoch wäre dieses Risiko?
Dr. Bucher: Schon allein wegen der Nachbehandlung empfiehlt es sich, den Eingriff in Deutschland durchführen zu lassen. Außerdem sind die Patientenrechte im Ausland nur unzureichend gewährleistet. Ob die Qualität in Tschechien gegeben ist, kann ich nicht sagen. Es gibt überall gute und schlechte Ärzte wie in anderen Berufen eben auch. Einen Verlust der Hörfähigkeit müssen Sie nach einer Ohrmuschelanlegeplastik nicht befürchten. Das Risiko für das erneute Abstehen kann nicht angegeben werden. Es hängt zu sehr von der verwendeten Op-Technik und der Geschicklichkeit des Operateurs ab. Ich selbst musste bisher nur in ganz seltenen Fällen kleinere Nachkorrekturen durchführen. Weitere Risiken ist eine Gefühlsminderung der Ohrmuschel, unter Umständen auch auf Dauer.
Noch eine Frage zum "Ohren anlegen":
Ich würde mir gerne die Ohren anlegen lassen. Nun interessieren mich in erster Linie der Preis und die Dauer des Heilungsprozesses...
Dr. Bucher: Wenn Sie den Eingriff selbst bezahlen, müssen Sie mit Kosten von ca. 1.500,-- Euro rechnen. Der Eingriff kann bei Erwachsenen gut in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Es resultiert nur eine Narbe hinter dem Ohr. Nach der Operation sind die Ohren noch einige Wochen etwas geschwollen und als Zeichen der Wundheilung etwas gerötet. Da die Ohrmuschelhaut teilweise abgelöst wird, ist die Haut in diesem Bereich anfangs gefühllos, was sich aber wieder fast vollständig erholt. Für die Dauer von einigen Wochen müssen Sie das Abklappen des Ohres durch das Tragen eines Stirnbandes vor allem nachts verhindern, da sonst die Nähte ausreißen könnten und die Ohren erneut abstehen.
Eine weitere Frage zu "Ohren anlegen":
Ich bin privat versichert. Was übernimmt die Krankenversicherung?
Dr. Bucher: Die Altersgrenze von 17 Jahren trifft auf viele gesetzliche Krankenkassen zu. Es wird Ihnen als Privat-Versicherter nichts anderes übrig bleiben, als die Krankenkasse um Kostenzusage zu bitten.
Weitere Frage zu "Ohren anlegen":
Mich stört an meinen Ohren, dass der untere Teil leicht absteht. Würde so ein Eingriff auch durchgeführt werden, wenn es sich nur um ein minimales Ohren anlegen handelt? Müsste ich danach auch ein Stirnband Tag und Nacht tragen?
Dr. Bucher: Bei der Operation werden die Ohren natürlich nicht komplett angelegt. Angestrebt wird einen Distanz zwischen Ohrrand und Schädel von 18 mm. Es sind natürlich auch kleinere Korrekturen möglich. Die Heilungszeit bleibt allerdings gleich lang, egal ob viel oder wenig korrigiert wurde. Bei sehr geringen Korrekturen ist allerdings das Risiko, dass Sie nicht vollkommen zufrieden sind, etwas größer, da man natürlich nicht millimetergenau arbeiten kann. Selbst wenn das Ergebnis unmittelbar nach der Operation absolut symmetrisch wäre, kann durch nicht konsequente Nachbehandlung ein kleiner Unterschied resultieren. Die Nachbehandlung wäre gleich, egal ob viel oder wenig korrigiert wird. Das Stirnband sollte vorwiegend nachts, am besten aber auch tags getragen werden, damit das Ergebnis gut wird.
Frage zu OP-Techniken und Nachbehandlung beim "Ohren anlegen":
Ich habe leider seit meiner Geburt abstehende Ohren und leide darunter. Ich habe so gut wie kein Selbstvertrauen. Daher habe ich mir endlich vorgenommen, meine Ohren anlegen zu lassen. Ich habe auf RTL eine Sendung gesehen, in der 3 verschiedene Methoden gezeigt wurden, abstehende Ohren zu korrigieren. Welche dieser 3 Methoden ist die Beste? Muss man danach noch ein Stirnband tragen?
Dr. Bucher: Es gibt im wesentlich drei Grundtechniken. Bei der Technik nach Stenström wird der Knorpel an der Vorderseite des Ohres geschwächt, damit es sich leichter nach hinten biegen lässt und die Ohren nach Entfernen einer Hautspindel auf der Rückseite angelegt werden können. Bei der Technik nach Mustardé wird die Faltung der so genannte Anthelixfalte mit Nähten erzielt und dadurch das Ohr angelegt. Bei der Technik nach Converse werden zusätzlich Schnitte in den Knorpel eingebracht. Ich bevorzuge eine Kombination aus den beiden ersten Techniken. Mit dieser Technik erziele ich sehr gute dauerhafte Ergebnisse. Es ist mir mich die beste Methode. Alle Methoden können gut in örtlicher Betäubung erfolgen.
Nach jeder Ohranlegeplastik ist das Tragen eines Stirnbandes für 6 bis 8 Wochen erforderlich, um ein Abklappen des Ohres zum Beispiel im Schlaf und damit verbundenes Ausreißen der Nähte zu verhindern. Nach 6 Monaten ist das Resultat so stabil, dass keine Veränderungen zu erwarten sind.
Eine Frage zur "Ohrrekonstruktion":
Ich komme aus Slowenien und habe leider von Geburt an kein richtiges rechtes Ohr. Welche Möglichkeiten der Plastischen Chirurgie gibt es?
Dr. Bucher: Die Konstruktion oder Rekonstruktion eines fehlenden Ohres ist eine sehr anspruchsvolle Operation. Der Eingriff erfolgt in zwei Schritten mit einem Abstand von einigen Monaten. Im ersten Schritt wird das Knorpelgerüst konstruiert. Dabei wird in der Regel entsprechend der Ohrform Rippenknorpel zurechtgeschnitten und in eine Hauttasche um den Gehörgang oder falls auch dieser fehlt an der entsprechenden Stelle in eine Hauttasche verpflanzt und damit die Ohrvorderseite gestaltet. Nach einigen Monaten wird in einem zweiten Schritt die Rückseite des Knorpels abgelöst und darauf Haut verpflanzt, so dass jetzt die Rückseite des Ohres entsteht. Sie dürfen jedoch auf keinen Fall erwarten, dass ein dem gesunden völlig identisches Ohr entsteht. Sie werden auf jeden Fall einen Unterschied bemerken.
Eine zweite Möglichkeit, die relativ neu ist, basiert auf dem sog. Prinzip der Lappenvorformung (Präformation). Dabei erfolgt die Ohrrekonstruktion z.B. auf der Beugeseite des Unterarmes. Später wird dann das dort konstruierte Ohr mit seinen Blutgefässen auf den Kopf verpflanzt. Die Blutgefässe der Unterarmhaut werden dann an Blutgefässe z.B. an der Schläfe unter dem Mikroskop angeschlossen. Dadurch entfallen die Zwischenschritte am Kopf und es gibt etwas schönere Ergebnisse da die Gestaltungsmöglichkeit besser ist, allerdings gibt es ein Risiko des Lappenverlustes von ca. 4 bis 5 %. In der Regel wird aber die erste Methode angewandt, da sie sicher und bewährt ist und auch gute Ergebnisse liefert.
Ohr fehlt zum Teil
Ich bin 23 Jahre alt und habe seit meiner Geburt kein "richtiges" rechtes Ohr. Gibt es hierfür noch keine neuen Methoden?
Dr. Bucher: Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: Das Ohr wird vor Ort konstruiert. Dazu wird ein Knorpelgerüst aus Rippenknorpel unter die Haut um das geplante Ohr verpflanzt. Nach einigen Monaten wird der hintere Anteil abgelöst und die Rückseite des Ohres und die gegenüberliegende Kopfseite durch ein Hauttransplantat gedeckt.
Dr. Hans Bucher, Nürnberg |
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Ohren anlegen, Ohrenkorrektur, Ästhetische Medizin - Plastische Chirurgie - Schönheitsmedizin