Immer mehr Menschen greifen auf Zahnimplantate zurück, um einzelne oder mehrere fehlende Zähne zu ersetzen, Tendenz steigend. Aus gutem Grund: Denn künstliche Zahnwurzeln sehen absolut natürlich aus und beinträchtigen weder Funktion noch Sprache.
"Beim Einpflanzen von Implantaten handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff mit einigen Risiken. Daher gilt eine detaillierte Planung im Vorfeld des Eingriffs unter Einbeziehung der anatomischen Situation als absolutes Muss", erläutert Dr. Lutz Ricken, Fachzahnarzt für Oralchirurgie und ärztlicher Leiter des Qualitätszentrums Implantologie in Bad Wildungen. Mit der Digitalen Volumentomographie, kurz DVT, die sich bereits in anderen zahnärztlich-chirurgischen Bereichen etabliert hat, nutzt er jetzt ein innovatives Verfahren, um vor dem Eingriff die Position der Implantate exakt zu bestimmen. Europaweit existieren erst 60 Geräte.
Besonderer Vorteil: Das DVT kommt mit nur etwa 25% der Strahlenbelastung von herkömmlichen Computertomographen aus - und das ohne die Qualität der Auswertbarkeit zu beeinträchtigen. Da der behandelnde Arzt das Planungsinstrument selbst anwendet, entfällt außerdem der zusätzliche Weg zum Radiologen. Nach aktuellen diagnostischen Gesichtspunkten wertet der Behandler die Daten selbstständig aus, eventuelle Zusatzbefunde gehen so nicht verloren.
Kaum mehr als eine Minute dauert die Untersuchung mit dem DVT, bei der insgesamt 360 Einzelprojektionen entstehen. In dreidimensionaler Darstellung ermöglichen sie schließlich eine Auswertung der Daten nach unterschiedlichen Fragestellungen. So erhält der Arzt unter anderem Informationen über Knochendicke und -beschaffenheit, Verlauf von Nerven sowie Gewebezustand. Durch detailgetreue Eins-zu-eins-Darstellung des Kiefers kann er die exakte Implantatpositionierung auf zehntel Millimeter genau virtuell planen.
"Die gewonnenen Daten und Informationen ermöglichen eine verkürzte Operationszeit, auch minimiert sich das Operationsrisiko bedeutend", weiß Dr. Ricken. "Dennoch hängt der Erfolg des Eingriffs vom Operateur ab und bedarf daher langjähriger Erfahrung des Arztes, um die Vorteile der Digitalen Volumentomographie tatsächlich ausnutzen zu können", fährt der Fachzahnarzt für Oralchirurgie und zertifizierte Implantologe fort, der auf die Erfahrung von weit über 1.000 gesetzten Implantaten zurückgreifen kann.
Die strahlungsarme und schnelle Alternative kostet ca. 250 Euro und sichert ein minimales OP-Risiko bei oftmals verkürzter Behandlungsdauer. Somit gewährt es Patienten ein bestmögliches Ergebnis bei langer Haltbarkeit der Implantate.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
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