Zahnimplantate waren früher die Ausnahme. Mittlerweile sind die künstlichen Zahnwurzeln längst bewährter Bestandteil der modernen Zahnmedizin. Aus gutem Grund: Implantate sind eine der erfolgreichsten Therapien. 95% aller Implantate sind laut Bilanz der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde (DGZMK) nach 10% Jahren noch funktionstüchtig.
550.000 Implantate wurden 2004 allein in Deutschland eingesetzt. Seit dem vergangenen Jahr gewähren neben den privaten Versicherern auch die gesetzlichen Krankenkassen Zuschüsse für implantatgetragenen Zahnersatz.
Gesunde Zähne für Kronen und Brücken beschleifen, abnehmbare Teilprothesen oder die Abdeckung des Gaumens bei Vollprothesen, das alles muss nicht sein: Implantate können Zahnersatz als zuverlässige und feste Pfeiler Halt geben. Für die starken Winzlinge von nur 8 bis 16 Millimeter Länge spricht vieles. Gemeinsam schließen Zahnarzt und Zahntechnikermeister mit ihrer Hilfe Zahnlücken, stabilisieren herausnehmbare Teilprothesen oder verbessern den Halt von Vollprothesen. Meist sind die Implantate aus Titan gefertigt, ein Material, das wegen seiner hohen Bioverträglichkeit auch sonst in der Chirurgie Verwendung findet. Es werden auch Implantate aus Keramik angeboten.
Voraussetzung ist ein ausreichend dicker Kieferknochen. Ist der Kieferkamm zu dünn oder zu schmal, muss er erst aufgebaut werden, damit das Implantat auch genügend Platz und Halt findet. Bei der so genannten Augmentation kann am Kinn oder am Beckenkamm entnommener Knochen eingefügt werden, künstlicher Knochenersatz kann ebenfalls verwendet werden.
Es soll aber auch mit einer seit Januar zugelassenen Substanz Knochenwachstum erzeugt werden können. Den Herstellerangaben zufolge soll es gelingen, den Körper an den gewünschten Stellen zum Wachstum von Knochen anzuregen. Eine erste positive Meldung kam bereits von der Universitätsklinik Rostock. Nach der Entfernung von bis zu hühnereigroßen Tumoren oder Zysten sei es so gelungen, den Defekt wieder mit Knochen zu schließen.
Übrigens: Implantatgestützter Zahnersatz lässt sich demnächst vielleicht auch noch für andere Zwecke nutzen. Wie ein Wissenschaftsmagazin meldete, haben britische Erfinder einen miniaturisierten Empfänger entwickelt, der zum Beispiel in eine Zahnkrone eingearbeitet werden könnte. Damit soll es auf einfache Weise möglich sein, Anweisungen von Trainern oder Regisseuren weiterzugeben. Diese Entwicklung könnte beispielsweise für Schauspieler oder Sportler interessant sein. Ob alles auch bissfest ist, bleibt abzuwarten.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Ästhetische Zahnmedizin, kosmetische Zahnmedizin, Implantologie,