Zusätzlich erschwerend kommt hinzu, dass sich im Unterkiefer unter der bedeckenden Schleimhaut sehr häufig scharfe Knochenkanten befinden. Die Kombination aus schlechten Halt und diesen Knochenkanten wiederum führt bei den Patienten zu ausgesprochen schmerzhaften Druckstellen. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind deshalb vonnöten. Die Prothese muß durch Unterfütterung immer wieder an die sich durch den Kaudruck und den damit verbundenen Gewebeabbau veränderte bzw. geschwundene Unterkieferform angepasst werden.
Der menschliche Körper und so auch der Knochen im Bereich des Mundes ist generell nicht auf Druck, sondern auf Zug ausgelegt. Solange noch eigene Zähne vorhanden sind, wird der Knochen nicht auf Druck sondern auf Zug belastet. Dies ist die so genannte physiologische, das heisst natürliche und gesunde Belastung. Ursache hierfür ist die Tatsache, daß die Zähne nicht fest verknöchert sind, sondern im Kieferknochen gleichsam über feine Fasern aufgehängt sind.
Sind die Zähne jedoch verloren, so trifft die Belastung einer Prothese als Druck auf das unterliegende Gewebe. Eine pathologische das heisst unnatürliche Belastung. Die Folge sind ein beschleunigter Knochenabbau der vom Körper durch Bindegewebe ersetzt wird. Letztendlich steht immer weniger Unterlage zur Verfügung um die Prothese zu lagern und der Kaudruck verteilt sich auf immer weniger Unterlage, was den beschriebenen Effekt weiter beschleunigt.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß die qualitative und vollwertige Ernährung von Prothesenträgern deutlich verschlechtert ist. Sie ernähren sich vorwiegend von kohlenhydratreicher Kost, die leicht zerkleinert werden kann. Der Allgemeinzustand wird durch eine solche Ernährung nicht verbessert.
Andererseits wird die Lebenserwartung der Bevölkerung immer größer. Die Senioren wollen auch im Alter, mehr als zu jeder anderen Zeit aktiv am Leben teilnehmen. Deshalb sollte sich auch die Therapie bei vollständigem Zahnverlust daran orientieren die Lebensqualität zu verbessern. Viele Träger von Unterkieferprothesen fühlen sich gerade beim Essen in Gesellschaft unsicher. Die "quality of life" zu erhalten, das Selbswertgefühl zu stärken und die Ernährung zu verbessern sollten die Hauptmaxime bei jeder Behandlung sein.
Moderne Therapieansätze orientieren sich daran ,mit geringem invasivem d.h.operativem Aufwand eine deutlich verbesserte Situation für den Patienten zu erreichen. Im Hinblick auf Prothesenträger bedeutet dies durch das Einbringen von minimal 2 und maximal 6 Implantaten (künstliche Zahnwurzeln) der Prothese einen neuen, stark verbesserten Halt zu geben, den Knochenabbau zu stoppen und dem Patienten seine Lebensqualität wiederzugeben.
Das Einbringen der Implantate erfolgt unter Lokalanästhesie und ist für den Patienten absolut schmerzlos. Nach dem Eingriff können leichte Schwellungen auftreten, zur Überraschung des Patienten treten jedoch kaum oder gar keine Schmerzen auf und auf die Einnahme von Schmerzmitteln kann meistens vollständig verzichtet werden. Die Implantate heilen nun abhängig von der Zahl der gesetzten Implantate, der Art der geplanten prothetischen Versorgung und der vorhandenen Knochendichte zwischen 4 und 12 Wochen ein. In dieser Zeit kann die vorhandene Prothese weitergetragen werden. (Dr. Weiler, Nürnberg)
Metropolklinik
Praxisklinik für innovative Zahnmedizin.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.
Unterkieferprothese,